Berlin:MV im bundesweiten „Glücksatlas“ Vorletzter

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Entgegen dem Bundestrend hat die Zufriedenheit der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wieder abgenommen. Wie aus dem neuen "Glücksatlas" hervorgeht, dessen...

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Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Entgegen dem Bundestrend hat die Zufriedenheit der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wieder abgenommen. Wie aus dem neuen „Glücksatlas“ hervorgeht, dessen neunte Ausgabe am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde, wurden die allgemeinen Lebensumstände im Nordosten auf einer Skala zwischen 0 und 10 mit durchschnittlich 6,87 bewertetet. Das waren 0,09 Punkte weniger als bei der Befragung im Jahr 2018. Damit fiel Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich von bundesweit 19 Regionen auf den 18. Platz zurück. Dahinter folgt nur noch Brandenburg mit einem Wert von 6,76.

Bundesweit nahm die Zufriedenheit der Menschen zu, von 7,05 auf nun 7,14 Punkte. Die zufriedensten Menschen leben laut Glücksatlas weiterhin in Schleswig-Holstein (7,44 Punkte), dicht gefolgt von Hessen (7,31) und Hamburg (7,27). Das Lebensglück der Menschen im Osten Deutschlands insgesamt stieg auf den neuen Rekordwert von 7,0 Punkten und näherte sich damit dem Wert im Westen weiter an. Die glücklichsten Menschen in Ostdeutschland leben dem „Glücksatlas“ zufolge in Thüringen, wo die Zufriedenheit von 7,03 auf 7,09 Punkte zunahm. Nur in Sachsen stieg der Wert noch etwas stärker auf aktuell 6,98 Punkte.

Mecklenburg-Vorpommern, das bei der Befragung 2018 noch der große Gewinner war und zwischenzeitlich auf Platz 15 kletterte, büßte hingegen kräftig ein. Der Zufriedenheitswert ging sogar noch unter den von 2017 (6,89) zurück. Maßgeblich dafür waren die Bewertungen in den Bereichen Gesundheit (6,4) und Einkommen (6,5), die wesentlich schlechter ausfielen als im Bundesdurchschnitt.

Die Forscher fanden dafür auch objektive Gründe: Die Pflegequote sei mit 56,5 je 1000 Einwohnern die zweithöchste in Deutschland. Zudem liegt Mecklenburg-Vorpommern beim Lohnniveau mit 19 190 Euro verfügbarem Einkommen unverändert auf dem letzten Platz. Zudem ist die Arbeitslosenquote trotz positiver Entwicklung weiterhin überdurchschnittlich hoch.

Positiv bewertet wurde die regionale Attraktivität des Küstenlandes, das bei Feriengästen hoch in der Gunst stehe. Mit 18,5 Übernachtungen pro Einwohner stehe Mecklenburg-Vorpommern unangefochten an der Spitze. Auf den Plätzen dahinter folgen mit 9,1 Übernachtungen je Einwohner Schleswig-Holstein und Berlin mit 8,6. Übernachtungen je Einwohner auf Platz drei. Die Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns selbst bewerteten ihre Wohnsituation und Freizeitangebote ebenfalls sehr positiv (7,48 Punkte).

Für den Report, den Uni Freiburg im Auftrag der Deutschen Post erstellte, wurden Daten einer großen Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und aktuelle eigene Erhebungen mit insgesamt mehreren Tausend Befragten ausgewertet.

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