Gesellschaft - Berlin:Laden-Kollektiv: Friedel54 soll am 29. Juni geräumt werden

Berlin (dpa/BB) - Der Kiezladen Friedel54 in Berlin-Neukölln soll nach langem Tauziehen am 29. Juni geräumt werden. Das teilte Matthias Sandig, der Sprecher des Laden-Kollektivs, am Dienstag unter Hinweis auf eine Ankündigung des Gerichtsvollziehers mit. Der Laden wehrt sich seit 2015 mit allen Mitteln gegen eine Kündigung. Ende April hatten etwa tausend linke Demonstranten gegen eine Räumung des Kiezladens protestiert. 

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Berlin (dpa/BB) - Der Kiezladen Friedel54 in Berlin-Neukölln soll nach langem Tauziehen am 29. Juni geräumt werden. Das teilte Matthias Sandig, der Sprecher des Laden-Kollektivs, am Dienstag unter Hinweis auf eine Ankündigung des Gerichtsvollziehers mit. Der Laden wehrt sich seit 2015 mit allen Mitteln gegen eine Kündigung. Ende April hatten etwa tausend linke Demonstranten gegen eine Räumung des Kiezladens protestiert. 

Stadtentwicklungssenatorin Kathrin Lompscher (Linke) und der Neuköllner Stadtbaurat Jochen Biedermann bedauerten die Entwicklung. "Eine Eskalation schadet allen Beteiligten", sagte Biedermann auf Anfrage. Lompscher kündigte einen weiteren Vermittlungsversuch an.

Der Kiezladen will laut Sander erneut mit zahlreichen Aktionen die bevorstehende Räumung verhindern. "Berlin erwartet auf jeden Fall ein heißer Juni", erklärte er. "Wir werden nun erst recht lautstark und entschlossen dagegen protestieren, dass eine Luxemburger Briefkastenfirma einen alteingesessenen und unkommerziellen sozialen Raum in Neukölln räumen lässt."

Ursprünglich hatten die Bewohner das Haus an der Friedelstraße 54 im vergangenen Jahr von dem damaligen Besitzer übernehmen wollen - ihnen drohten massive Mieterhöhungen. Kurz vor Abschluss der Verhandlungen verkaufte der Wiener Immobilieninvestor das Anwesen dann aber überraschend doch an einen anderen kommerziellen Nutzer, der nun die Kündigung des Kiezladens durchsetzen will.

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