Berlin:Glücksatlas: Brandenburg wieder Schlusslicht

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Erneut landet Brandenburg beim Glücksatlas auf dem letzten Platz. Das gab die Deutsche Post am Dienstag in Berlin bekannt, wo der diesjährige Glücksatlas...

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Potsdam/Berlin (dpa/bb) - Erneut landet Brandenburg beim Glücksatlas auf dem letzten Platz. Das gab die Deutsche Post am Dienstag in Berlin bekannt, wo der diesjährige Glücksatlas vorgestellt. Darin erreichte das Land bei der Lebenszufriedenheit 6,76 von 10 Punkten. Damit bewerteten die Brandenburger ihre Zufriedenheit sogar 0,08 Punkte schlechter als im Jahr 2018. Auch da war Brandenburg Schlusslicht. In den neuen Jahren der Erhebung landete Brandenburg damit vier Mal auf dem letzten Platz.

In allen Zufriedenheitsbereichen (Leben, Freizeit, Arbeit, Gesundheit und Haushaltseinkommen) sind die Brandenburger im deutschlandweiten Ranking Schlusslicht. Bei der Frage „Wie zufrieden sind Sie mit ihrer Gesundheit?“ ist der Abstand am größten. Die Menschen in Brandenburg bewerteten ihre Lebenszufriedenheit mit 6,0 Punkten. Das sind 0,6 Punkte weniger als der bundesweite Durchschnitt (6,6 Punkte).

Mit 22,9 Prozent hat Brandenburg den zweithöchsten Anteil gesundheitlich beeinträchtigter Menschen sowie die vierthöchste Pflegequote, schreiben die Autoren um den Professor für Finanzwirtschaft Bernd Raffelhüschen von der Uni Freiburg. Sie haben den Glücksatlas im Auftrag der Deutschen Post erstellt.

Auch beim Einkommen und dem Anteil der Senioren habe die Region „sehr schlechte Werte“. So bewerteten die Befragten ihre Zufriedenheit mit ihrem Haushaltseinkommen mit 6,33 Punkten. Bundesweit liegt der Wert bei 6,82 Punkten. Dabei weist Brandenburg die drittniedrigste Armutsgefährdungsquote (13,1 Prozent) auf. Deutschlandweit liegt diese bei 15,8 Prozent. Mit 73,7 Prozent habe das Land den höchsten Anteil an Verheirateten oder mit einem Partner zusammenlebenden Menschen unter den neuen Bundesländern.

Die Grünen-Landtagsfraktionschefin Ursula Nonnemacher sieht mehrere mögliche Gründe für das schlechte Abschneiden Brandenburgs. „Wir haben hier eine der ältesten Bevölkerungen in der ganzen Bundesrepublik“, sagte sie. Außerdem gebe es ein erhebliches Wohlstandsgefälle im Vergleich zu anderen Ländern. Brandenburg habe zwar Fortschritte etwa beim Einkommen gemacht, aber hier klafften möglicherweise das subjektive Empfinden und die objektiven Daten auseinander. Die Linksfraktionsvorsitzende Kathrin Dannenberg sagte, vielleicht habe es etwas damit zu tun, dass es in Brandenburg nach wie vor eine soziale Spaltung gebe. Insgesamt hat die Zufriedenheit der Menschen nach Angaben der Autoren in Deutschland zugenommen: Nach zwei Jahren mit leicht sinkenden Werten wurde 2019 ein „Glückssprung“ auf ein neues Allzeithoch gemessen. Auf einer Skala zwischen 0 und 10 bewerteten die Befragten ihre Zufriedenheit im Schnitt mit 7,14 Punkten - etwas mehr als im Vorjahr (7,05). Auch das Lebensglück der Menschen im Osten Deutschlands erreicht demnach mit 7,0 Punkten einen Höchstwert. Die Ost-Werte liegen noch 0,17 Punkte hinter denen des Westens. Die zufriedensten Menschen leben laut Glücksatlas wie schon in den vergangenen Jahren in Schleswig-Holstein (7,44 Punkte).

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