Berlin:Ex-Erpresser „Dagobert“: „Bin froh, dass alles vorbei ist“

Berlin (dpa) - Der frühere Kaufhaus-Erpresser "Dagobert" hält nicht viel von Facebook. Er sei dort vor ein paar Jahren noch aktiv gewesen, doch jetzt könne er damit nur wenig anfangen, sagte Arno Funke der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe keine Lust, mich ständig selbst zu präsentieren." Zudem gebe es im Netz viele Kommentare, bei denen er sich frage: Wo kommt der ganze Blödsinn her? Als Karikaturist und Satiriker lese er seit seiner Gefängniszeit viel. Funke sagt: "Ich bin ein resozialisierter Bürger."

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Berlin (dpa) - Der frühere Kaufhaus-Erpresser „Dagobert“ hält nicht viel von Facebook. Er sei dort vor ein paar Jahren noch aktiv gewesen, doch jetzt könne er damit nur wenig anfangen, sagte Arno Funke der Deutschen Presse-Agentur. „Ich habe keine Lust, mich ständig selbst zu präsentieren.“ Zudem gebe es im Netz viele Kommentare, bei denen er sich frage: Wo kommt der ganze Blödsinn her? Als Karikaturist und Satiriker lese er seit seiner Gefängniszeit viel. Funke sagt: „Ich bin ein resozialisierter Bürger.“

Vor 25 Jahren, am 22. April 1994, wurde „Dagobert“ in Berlin gefasst. Seine ausgeklügelten Tricks und gescheiterten Geldübergaben hatten bundesweit für Aufsehen gesorgt und die Polizei in Atem gehalten. Er wurde 1996 zu neun Jahren Haft verurteilt, im Sommer 2000 kam er vorzeitig frei. „Ich bin froh, dass alles vorbei ist und das Leben seinen normalen Gang geht“, sagt der 69-Jährige, der für das Satiremagazin „Eulenspiegel“ zeichnet.

Den Spitznamen „Dagobert“ ist Funke nie losgeworden. Polizei und Medien nannten ihn so, weil er per Zeitungsannonce mit „Onkel Dagobert grüßt seine Neffen“ das Signal zur Geldübergabe geben wollte. Dafür deponierte er eine Streusandkiste über offenem Gully oder baute eine ferngesteuerte Lore für die Übergabe. Um Geld zu erpressen, ließ er in mehreren Karstadt-Filialen Sprengsätze detonieren. Doch wie Funke die Polizei narrte, brachte ihm auch Sympathien ein.

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