Klimakrise:Die Sorglosen

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Gib mir die Kugel: Der Hedonismus der Neunzigerjahre hatte schon etwas Ignorantes. (Foto: Claudia Klein)

Sie wussten früh Bescheid, aber andere Dinge waren wichtiger: Die heute 40- bis 55-Jährigen aus der Generation Golf müssen sich heute eingestehen: Sie haben den Klimawandel verschlafen. Aber es gibt noch Hoffnung.

Essay von Nicolas Richter

Der Sommer 1992 war heiter. "Geht raus und lebt", sagte der Lehrer bei der Abiturfeier, also gingen wir raus und lebten. Es lief Musik von U2, deren Ego wieder mal in neuen Höhen gipfelte, ich trank Cocktails, die ich heute meiden würde, und trat bald durch das Tor zur Welt, den neuen Münchner Flughafen. Dieser wurde so synchron zum Schulabschluss eingeweiht, als fordere der Freistaat Bayern als letzte Abiaufgabe zum Fliegen auf. Die Betonlandschaft im Erdinger Moos war obszön, das Protestplakat "Ihr fliegt direkt in die Klimakatastrophe" fand ich sehr angemessen. Trotzdem bin ich dann öfter dort abgehoben, als ich es zählen kann.

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