Rostock:Campingverband erwartet gute Saison und will höhere Gehälter

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Rostock (dpa/mv) - Nach dem Rekordjahr 2018 blickt die Campingbranche zuversichtlich auf die anbrechende Saison. Die Platzbetreiber verzeichneten viele Vorbuchungen und gingen mit guten Erwartungen in den Sommer, sagte der Sprecher des Landesverbands der Campingwirtschaft, Gerd Scharmberg. Besonders wichtig seien in diesem Jahr aber Angebote für die Nebensaison, da die Ferien früh enden - in MV bereits am 10. August.

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Rostock (dpa/mv) - Nach dem Rekordjahr 2018 blickt die Campingbranche zuversichtlich auf die anbrechende Saison. Die Platzbetreiber verzeichneten viele Vorbuchungen und gingen mit guten Erwartungen in den Sommer, sagte der Sprecher des Landesverbands der Campingwirtschaft, Gerd Scharmberg. Besonders wichtig seien in diesem Jahr aber Angebote für die Nebensaison, da die Ferien früh enden - in MV bereits am 10. August.

Auf einen ersten Höhepunkt hofft der Verbandschef für das Pfingstwochenende. „Ostern war nicht der große Bohei“, sagte Scharmberg - auch wenn es der traditionelle Saisonauftakt der Dauercamper sei. „Es gibt zwar Hardliner, die auch im Winter kommen, aber die Masse ist es nicht.“

Der vergangene Sommer habe viel Geld in die Kassen der Platzbetreiber gespült. Die Zahl der Übernachtungen auf Campingplätzen überschritt 2018 erstmals die Fünf-Millionen-Marke, was eine Steigerung von fast zehn Prozent zum Vorjahr ausmachte. Damit liegt MV laut des Campingführers Camping.info hinter Bayern auf Platz zwei der beliebtesten Urlaubsländer bei Campingfreunden. Das Unternehmen beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts.

In diesem Jahr werde viel Geld in die Ausstattung der Plätze zurückfließen - vor allem die Digitalisierung und der Ausbau von WLAN-Zugängen seien Herausforderungen, erklärte Scharmberg. Es gebe genug Urlauber, die täglich Netzzugang bräuchten.

„Aber wir werden auch Geld in Löhne und Gehälter stecken, weil die Arbeitskräftesituation uns trifft wie jeden anderen Dienstleister auch“, erklärte Scharmberg. Die Auswirkungen eines Jobs im Gastgewerbe auf das Privatleben - vor allem die freizeitunfreundlichen Arbeitszeiten - sollten mit Geld wett gemacht werden. „Wer das nicht macht, wird über kurz oder lang das Nachsehen haben“, sagte der Verbandschef.

Das bestätigt auch Jörg Stöterau, Vertriebschef der Regenbogen AG aus Kiel, die einen Campingplatz in Prerow auf dem Darß betreibt. Das Unternehmen suche nach neuen Wegen, um mit dem Arbeitskräftemangel zurecht zu kommen. Es gehe nicht nur um Geld: „Was kann man an Weiterbildungen bieten, was kann man über Geld regeln oder über weiche soziale Faktoren?“, sagt Stöterau. Zudem plane das Unternehmen mittelfristig, im Ausland nach Arbeitskräften zu suchen. Knackpunkt seien aber die Sprachkenntnisse.

Wachstumspotenzial sieht Scharmberg für seine Branche eher nicht, mit rund 200 Campingplätzen sei der Bedarf ausgereizt. Allerdings blicke er mit Sorge auf einen Trend, dass etwa Kommunen einfache Wohnmobil-Stellplätze gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung stellen. Dies ist aus Scharmbergs Sicht kein fairer Wettbewerb, da die Campingplätze mit den niedrigen Gebühren nicht mithalten könnten.

In einigen Bundesländern sei bereits entschieden worden, dass Wohnmobilisten zwar auf Parkplätzen schlafen dürften, etwa um sich zu erholen - doch sobald etwa ein Stuhl aufgestellt werde, sei das Camping und auf einem Parkplatz nicht erlaubt. So eine Regelung gebe es in MV bislang nicht. Dennoch seien die Platzbetreiber selbstbewusst und setzten auf die Verbesserung ihrer Anlagen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

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