Norderney (dpa/lni) - Hunderte Nordseetouristen haben die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts am Strand von Norderney verfolgt. Zu dem kupferroten Mond erschien der Mars am Freitag groß, rot und hell. Das extrem seltene astronomische Ereignis genossen die Standspaziergänger bei sommerlicher Wärme. Zunächst mussten sie sich in Geduld üben - aber dann klarte der Himmel auf. Eine etwas längere Mondfinsternis soll es laut Astronomen erst am 9. Juni 2123 geben. Zusammen mit einem gleichen Stand des Mars werde es die Konstellation im Durchschnitt erst in etwa 105 000 Jahren wieder geben.
Zu einer Mondfinsternis kommt es nur bei Vollmond, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen. „Obwohl der Schatten der Erde dann auf den Mond fällt, ist dieser zu sehen, weil das Licht in der Erdatmosphäre stark gestreut wird“, erklärt Harald Krüger vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. In vielen Sternwarten, Planetarien und Forschungsinstituten in Niedersachsen und Bremen waren für den Freitagabend besondere Programme geplant.