Freizeit:Nichts für den Kochtopf - Rutenhirse als Ziergras im Garten

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Berlin (dpa/tmn) - Hirse ist eigentlich etwas für die Felder. Doch neben dem Getreide (Panicum miliaceum) gibt es noch viele weitere Hirsearten, die vor allem im Hausgarten wachsen - und dort mit Blütenstauden zusammen im Beet stehen.

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Berlin (dpa/tmn) - Hirse ist eigentlich etwas für die Felder. Doch neben dem Getreide (Panicum miliaceum) gibt es noch viele weitere Hirsearten, die vor allem im Hausgarten wachsen - und dort mit Blütenstauden zusammen im Beet stehen.

„Die Rutenhirse (Panicum virgatum) ist die wichtigste Art für die Gartengestaltung“, sagt Christian Kreß, Staudengärtner und Buchautor aus Ort im österreichischen Innkreis. Dieses Ziergras baut im Laufe des Sommers zarte Blütenstände auf, die im Herbst ihren Höhepunkt erreichen - und eine Höhe zwischen 80 und 150 Zentimetern.

Macht die Rutenhirse dem Gärtner Probleme?

Nein. Ursprünglich stammt die Rutenhirse aus Nordamerika, wo sie ein fester Bestandteil der Hochgrasprärien in der Mitte und im Osten des Kontinents ist. Dieser ursprüngliche Standort bringt Vorteile für das Wachstum im Garten mit sich: „Mit Trockenheit, wie in diesem Frühjahr, haben die Rutenhirsen wenig Probleme“, sagt Kreß. Seiner Erfahrung nach sind die Gräser grundsätzlich hart im Nehmen.

Die Pflanze ist auch pflegeleicht. „Eigentlich ist nur einmal jährlich ein bodennaher Rückschnitt erforderlich“, sagt der Staudengärtner. Blätter und Halme sollte der Gärtner den Winter über stehen lassen - darauf legen sich Reif und Schnee ab und die Pflanze wirkt dann wie eine Skulptur. „Natürlich kann man auch die Halme zurückschneiden, die umgefallen sind“, erklärt er. „Ansonsten ist Anfang März ein guter Zeitpunkt zum Schnitt.“

Was muss der Gärtner wissen?

Wichtig für die Horste ist die Bodenstruktur. Bei lehmhaltigen Böden, die zugleich durchlässig sind, entwickeln sich die Gräser besser als in trockenen und mageren Sandböden, erklärt Jörg Pfenningschmidt, Planer für Staudengärten aus Hamburg. Und die Hirse mag es sonnig.

Haben die Experten Sorten-Empfehlungen?

Alte Sorten mit Namen wie 'Rehbraun' und 'Hänse Herms' beginnen meist schon im August, das Laub von der Spitze her zu verfärben. Diese Sorten sind vor allem ein Blickfang im Herbst. „Die wohl intensivste braunrote Blattfarbe weist 'Shenandoah' auf“, verrät der Buchautor. Auch Pfenningschmidt hat mit dieser Sorte gute Erfahrungen gemacht. Einen Klassiker unter den Sorten schätzen die Gärtner wegen seiner Wuchsform: Die Straffe Rutenhirse ('Strictum') bildet hohe, sehr standfeste Horste. Diese Sorte färbt sich im Herbst gelb ein.

Gibt es ungewöhnliche Sorten?

Ist der Platz groß genug, kann man die Sorte 'Cloud Nine' wählen, die bis zu zwei Meter hoch wird. „Eine der besten Gräserneuheiten ist 'Dallas Blue'“, findet Kress. Sie hat breite, blaugraue Halme. Viele moderne Hybriden haben eine bläuliche, matte Blattfärbung. „Bei der Sorte 'Heavy Metal' sind die Blätter sogar grau“, sagt Kreß. Er rät auch zur Sorte 'Prairie Sky'.

Mit welchen Pflanzen passt die Hirse gut zusammen?

Die Rutenhirse stammt aus der Prärie - da liegt es nahe, sie mit anderen Pflanzen dieser Gegend zu vereinen. „Die Kombination mit der wuchtigen Kompasspflanze beispielsweise ist eindrucksvoll“, findet Staudengärtner Kreß. Er würde die Rutenhirse auch mit dem Chinaschilf zusammenpflanzen. Pfenningschmidt rät, die Rutenhirse mit dazu farblich passenden Pflanzen zu kombinieren. Zu den im Herbst roten Sorten empfiehlt er etwa neuere Echinacea-Sorten in warmen gelb-orange Tönen. Zu den blauen Sorten passen Edeldisteln.

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