Hamburg:Kaum Beschwerden über Harley Days und Schlagermove

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Hamburg (dpa/lno) - Die diesjährigen Harley Days und der Schlagermove haben offensichtlich nur wenige Hamburger wirklich gestört. Gegen das Motorradtreffen Ende Juni seien elf Beschwerden bei den Behörden eingegangen, gegen den Schlagermove 16, teilte der Senat auf Anfragen des linken Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Jersch mit. Dabei sei noch unklar, ob alle Beschwerden tatsächlich von unterschiedlichen Bürgern stammten und sich wirklich gegen Teilnehmer der Veranstaltungen richteten.

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Hamburg (dpa/lno) - Die diesjährigen Harley Days und der Schlagermove haben offensichtlich nur wenige Hamburger wirklich gestört. Gegen das Motorradtreffen Ende Juni seien elf Beschwerden bei den Behörden eingegangen, gegen den Schlagermove 16, teilte der Senat auf Anfragen des linken Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Jersch mit. Dabei sei noch unklar, ob alle Beschwerden tatsächlich von unterschiedlichen Bürgern stammten und sich wirklich gegen Teilnehmer der Veranstaltungen richteten.

Zu den Harley Days kamen nach Angaben der Veranstalter vom 28. bis zum 30. Juni insgesamt rund 600 000 Besucher. Die Polizei zählte auf dem Großmarktgelände 128 000 Personen mit rund 45 000 Motorrädern. Der Schlagermove lockte am 12. Juli rund 350 000 Besucher an. Die Hamburger Hotels seien an dem Wochenende sehr gut ausgelastet gewesen, hieß es. Laut einer Studie des Instituts für Management und Tourismus der Fachhochschule Westküste in Heide geben Übernachtungsgäste in Hamburg durchschnittlich 135 Euro pro Tag aus, Tagesgäste immerhin noch 41,50 Euro.

Der Arbeitsaufwand für die Hamburger Feuerwehr ist den Angaben zufolge beim Schlagermove seit einigen Jahren konstant, bei den Harley Days sogar rückläufig. Den Müll der Besucher lassen die Veranstalter auf eigene Kosten von einer Tochter der Hamburger Stadtreinigung entsorgen.

Der Senat sieht keine Anzeichen für einen sogenannten Overtourism in Hamburg. Die Zahl der Übernachtungen pro 1000 Einwohner habe 2018 in Kopenhagen, Frankfurt, Barcelona, München, Wien und Berlin deutlich über der von Hamburg gelegen. Eine Beurteilung der ökologischen Auswirkungen der Großveranstaltungen sei nicht möglich.

„Die diesjährigen Harley Days sowie der Schlagermove lassen einen Teil der Hamburgerinnen und Hamburger genervt zurück und lassen sie mit wenig Freude auf deren Wiederholung blicken“, kritisierte Jersch. Er zeigte sich jedoch von der geringen Zahl der Beschwerden überrascht und versicherte: „Der Unmut ist deutlich zu spüren.“

Die Harley Days werden seit 2003 in der Hansestadt ausgerichtet. Aus Lärmschutzgründen war die Veranstaltung 2010 von der Reeperbahn auf das Großmarktgelände gezogen. Der Vertrag hierfür gilt noch bis 2020. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik an den Harley Days, weil sie zu viel Lärm und Abgase in die Stadt brächten. Auch über den Schlagermove äußerten sich Bewohner von St. Pauli verärgert.

Eine Einwohnerbefragung zur Wahrnehmung des Tourismus ergab nach Senatsangaben in diesem Jahr, dass sich gut 10 Prozent der Hamburger persönlich durch die Besucher gestört fühlen, 2,4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Knapp 90 Prozent gaben in der Umfrage der Hamburg Tourismus GmbH an, sie fühlten sich nicht gestört.

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