Gelsenkirchen:Untote als Demonstranten? Zombiewalk-Streit spitzt sich zu

Untote als Demonstranten? Ein Streit um das seit mehreren Jahren in der Innenstadt stattfindende Gruselspektakel Zombiewalk könnte bald ein Gericht...

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Essen (dpa/lnw) - Untote als Demonstranten? Ein Streit um das seit mehreren Jahren in der Innenstadt stattfindende Gruselspektakel Zombiewalk könnte bald ein Gericht beschäftigen. Der Veranstalter des Untoten-Umzugs, Dirk Bußler, kündigte am Donnerstag an, eine geplante Demo in dem Zusammenhang vor dem Verwaltungsgericht durchsetzen zu wollen.

Vorausgegangen war ein Streit mit der Essener Marketing Gesellschaft (EMG) um den Zombiewalk, den Bussler seit mehr als zehn Jahren organisiert: Dabei laufen am Halloween-Abend Hunderte zum Teil aufwendig als Zombies kostümierte und geschminkte Menschen durch die Innenstadt. Die EMG fürchtete, der Schauer-Umzug könnte das parallel verlaufende Essener Light Festival trüben, bei dem an mehreren Innenstadt-Standorten aufwendige Licht-Installationen bespielt werden. „In den vergangenen Jahren hat der Zombiewalk die Kunstwerke und die Zuschauer massiv gestört“, sagte EMG-Geschäftsführer Dieter Groppe.

2018 hatte der Zombiewalk bereits eine andere Route genommen. Doch damit wollte Bußler sich in diesem Jahr nicht zufrieden geben. Er entschied, die Teilnehmer des Zombiewalks zur Kundgebung gegen ein „weichgespültes Veranstaltungsprogramm“ aufzurufen, wie er sagt, und meldete bei der Polizei eine Demonstration an. Doch die lehnte das Vorhaben nun ab, weil die angemeldete Versammlung mit dem Titel „Die Stadt gehört allen Bürgern“ aus ihrer Sicht nur eine Ausweichveranstaltung sei. Vielmehr werde hier das Versammlungsrecht zweckentfremdet, um den Zombiewalk durchzuführen. Dagegen will Bußler nun beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen im Eilverfahren vorgehen.

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