Erfurt:Weihnachten im Gefängnis: Doppelkopf und Gottesdienst

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Auf einem mit einem Weihnachtsbaum geschmückten Gefängnisflur schließt ein Justizvollzugsbeamter eine Zellentür ab. (Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Die besinnliche Zeit hat auch Einzug in Thüringens Gefängnisse gefunden: Schon vor den Feiertagen werden in den Haftanstalten besondere Angebote wie etwa...

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Erfurt (dpa/th) - Die besinnliche Zeit hat auch Einzug in Thüringens Gefängnisse gefunden: Schon vor den Feiertagen werden in den Haftanstalten besondere Angebote wie etwa Adventsbasteln angeboten, sagte der Sprecher des Justizministeriums, Oliver Will, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Saisonale Handwerksarbeiten und Dekoartikel aus den Gefängniswerkstätten sind bereits auf dem traditionellen Weihnachtsbasar über die Theke gegangen. „700 Stollen aus der Gefängnisbäckerei in Tonna sind dieses Mal verkauft worden“, sagte Will. Zudem schmücke etwa entsprechende Deko aus den Werkstätten der Haftanstalten Gemeinschaftsräume und Besucherbereiche, solange es Sicherheit und Ordnung erlaubten. Vor der Anstalt in Arnstadt stehe auch ein Weihnachtsbaum.

An und um Weihnachten gebe es verschiedene Angebote für Häftlinge: Kleinere Weihnachtsfeiern, Vorträge, Sportturniere für Dart, Tischtennis, Doppelkopf und Brettspiele, zählte der Sprecher auf. Auch Weihnachtsgottesdienste würden in allen Gefängnissen gehalten. In Hohenleuben (Kreis Greiz) sei ein Weihnachtskonzert geplant.

„Es ist eine besondere Zeit und wir bieten dann auch an, dass die Tage angemessen begleitet werden können“, sagte Will. Das spiegelt sich auch auf dem Speiseplan wider: Während der Feiertage werden neben Stollen etwa Entenkeule mit Apfelrotkohl und Thüringer Klöße geboten. „Daneben gibt es andere weihnachtliche Speisen, aber etwa auch Tofu-Geschnetzeltes für Vegetarier“, sagte Will.

Ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk gab es derweil für neun Gefangenen: Sie wurden schon Ende November vorzeitig aus der haft entlassen. Der sogenannte Gnadenerweis von Justizminister Dieter Lauinger (Grüne) macht das unter bestimmten Umständen möglich. Dazu gehört etwa, dass sie nicht zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden sind und das Ende ihrer Gefängnisstrafe ohnehin bald bevorgestanden hätte.

Zum Stichtag 30. November waren in Thüringen 1577 Gefangene in Haft. Im Jahr zuvor waren es laut Justizministerium 1540 Gefangene.

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