"Zum Schluss hängt alles an der Krawatte", sagt Claus Kleber. Nun wählte eine Jury den Moderator zum 34. "Krawattenmann des Jahres". Die bisherigen Preisträger in Bildern. Weil er die Krawatte als "formvollendendes Stilmittel seiner journalistischen Handschrift" verwende, kürte die Jury des Deutschen Mode-Instituts (DMI) in Köln Fernsehmoderator Claus Kleber zum "Krawattenmann des Jahres 2010". Klebers klassisch-moderne Erscheinung "bewahrt den Themen seiner Berichterstattung in jeder Situation die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums", heißt es weiter. Der 55-jährige Chef des heute journals ist damit der 34. Träger der Auszeichnung. Laut DMI hat Kleber in einem Interview gesagt: "Eine Sendung kann an allem scheitern, aber zum Schluss hängt es an der Krawatte. Wenn jeder sagt: Guck' mal, wie schief die Krawatte hängt, dann hört niemand mehr zu."
Im Vorjahr bekam der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen den Titel "Krawattenmann des Jahres 2009" verliehen. Kleber und Hirschhausen dürfen sich nun in eine Reihe mit anderen prominenten Krawattenmännern stellen. Der erste, dem diese Ehre zuteil wurde, war...
... der Moderator, Schauspieler und Gentleman Hans Joachim Kulenkampff. Er wurde 1965 zum Krawattenmann des Jahres gewählt. Zwei Jahre später...
... ging der Preis an einen Mann aus der Politik: Noch als Außenminister und Vizekanzler wurde Willy Brandt 1967 zum Krawattenmann gewählt. Ob ihm die Auszeichnung auch geholfen hat, später Bundeskanzler zu werden?
"Ganz in schwarzweiß, mit einem Blumenstrauß" - aber ohne Krawatte. Roy Black, der sich auf Bildern meist mit Fliege zeigte, war der Krawattenmann des Jahres 1972.
Zum Glück nicht immer in rosé: Wer wird Millionär-Moderator Günther Jauch wurde 1991 zum Krawattenmann gekürt.
Der 2004 verstorbene Fernsehjournalist Bodo H. Hauser wurde 1997 fürs Krawattentragen geehrt.
Michel Friedmann freut sich immer über Auszeichnungen, so auch über die goldene Krawatte im Jahr 2000.
Er ist bekannt für seine schwarz-gelben Krawatten. Vielleicht erhielt Guido Westerwelle deshalb 2001 den Krawattenmann-Titel. Als Grund für die Ehrung nannte das Mode-Institut damals den "souveränen Auftritt" des Politikers.
Er kocht sogar mit Krawatte: Johannes B. Kerner. Weil er auch bei seinen einfühlsamen Interviews mit Paris Hilton oder Verona Pooth nie auf das seidige Accessoire verzichtet, wurde er Krawattenmann des Jahres 2002.
Gleich mehrere "Krawattenmänner" befand die Jury 2003 für würdig. Da sich die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach (hier von links Joerg Stiel, Holger Fach, Arie van Lent, Joris van Hout, Jeff Strasser) bei öffentlichen Auftritten jenseits des Fußballfeldes stets mit Krawatte zeigte, hatte sie den Titel mehr als verdient.
Götz Alsmann trägt zwar auch gerne Fliege, doch nur mit vorzüglich gebundener Krawatte hält ihm das Deutsche Mode-Institut jederzeit ein Zimmer frei. Begründung: Weil das seidige Stück Stoff immer perfekt auf den Anzug abgestimmt sei und an die eleganten vierziger und fünfziger Jahre erinnere.
Er war lange Zeit "Mister Tagesthemen": Ulrich Wickert. 2005 brachte ihm die prominente Platzierung der Krawatte einen weiteren Titel ein. Weil Wickert ein Mensch mit Bewusstsein sei, der in allem, was er tue, Ethik und Ästhetik verbinde, so die Begründung.
Weil er Lässigkeit in der Haltung bewiesen habe, aber keine Nachlässigkeit im Habitus der Bekleidung, wurde Bundespräsident Christian Wulff (CDU) im Jahr 2006 Krawattenmann.
Sänger Roger Cicero erhielt die Auszeichnung im Jahr 2007, weil er die Männerwelt mit seiner authentischen Swing-Musik stark beeindruckt habe. Durch ihn gehöre die Krawatte wieder zum guten Ton, wenn Männer zu Meetings gingen oder Konzerte besuchten. Rockkonzerte waren damit sicherlich nicht gemeint.
2008 bekam der frühere Boxweltmeister Henry Maske den Titel "Krawattenmann des Jahres" verliehen. Besonders gelobt wurde seine "auffallend korrekte, wohl gewählte, häufig elegante Kleidung, in deren Zentrum die Krawatte steht".