Corona:Haltet die Uhren an

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Die Seuche kennt weder Freund noch Feind - auch deshalb ist die Sehnsucht nach einer Auszeit oder wenigstens einem Fluchtort so groß wie nie. (Foto: John William Inchbold; Collage: Christian Tönsmann)

Sorgen, Ungewissheit, schlechte Nachrichten: Selten erscheint der Wunsch nach einer Flucht aus der Realität so drängend wie in diesem Jahr. Doch wie geht das - eine Pause vom Leben?

Essay von Thomas Steinfeld

Viele Menschen gehen, wenn sie traurig sind und wenig Hoffnung haben, früh ins Bett. Im Schlaf, so scheint es ihnen, dürfen sie alle Lasten von sich werfen, sich in ihren Kissen vergraben und aus der Welt fallen. Was kümmert sie ein Virus, das Hunderttausenden den Tod bringt, ein amerikanischer Präsident, der die Welt für das Mittel seines Erfolgs hält, oder eine Metropole am Mittelmeer, die plötzlich in die Luft fliegt? Für die Schlafenden ist für sechs, acht oder sogar zehn Stunden die Zeit aufgehoben, und die schlechten Nachrichten, die nach wie vor in dichter Folge durch die wach gebliebene Welt ziehen, erreichen sie nicht.

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