Manchmal tut die Zukunft kurz so, als gäbe es sie noch. Das Smartphone stößt dann einen Effektivität suggerierenden Sound aus und schickt Erinnerungen, Termine, banale Daten: 19. April: Halbmarathon in Wien, 4. Mai: Wurzelbehandlung, 20. Juni: Hochzeit von Anna und Tom, 21. August: Omas Achtzigster, 5. September: Haus für Silvester buchen, drei Ausrufezeichen. Das ist sehr freundlich und serviceorientiert vom Handy, hat es sich dem aktuellen Weltlauf, der ja in erster Linie ein Viruslauf ist, doch insofern angepasst, als es eigentlich nur noch Katastrophen vermeldet. Andererseits kann nur ein Handy auf so eine perfide Idee kommen: einen damit zu konfrontieren, wo man nun eigentlich wäre, aber nicht ist.
Corona-Krise:Zukunft bis auf Weiteres unmöglich
Genug mit guten Ratschlägen, wie man durch diese Krise kommt. Wir stecken seit Monaten im Jetzt fest, und das wird auch eine Weile so bleiben. Wie wir unseren Zwang, ständig zu planen, in den Griff kriegen.
Essay von Friederike Zoe Grasshoff
Joachim Meyerhoff:Wenn ich nicht brannte, war ich niemand
Joachim Meyerhoff schreibt erfolgreich Bücher und ist einer der gefragtesten Schauspieler unserer Zeit. Er verausgabte sich, ging über seine Grenzen - und erlitt mit nur 51 Jahren einen Schlaganfall. Begegnung mit einem, dessen Leben nun ein anderes ist.
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