Carla Bruni und Nicolas Sarkozy:Teure Blumen vom Volk

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Es ist nicht so, dass Carla Bruni und Nicolas Sarkozy es sich nicht leisten könnten. Dennoch bezahlt das Präsidentenpaar seine Blumen lieber mit Steuergeld - und zwar 770 Euro täglich.

Violetta Simon

Wenn alle sparen müssen, fällt Verschwendung besonders unangenehm auf: Wie das Online-Portal der Londoner Zeitung Evening Standard berichtet, geben Frankreichs First Lady Carla Bruni und ihr Mann Nicolas Sarkozy 770 Euro Steuergeld allein für Blumen aus - und zwar täglich.

Werden sich in Zukunft einschränken müssen: Frankreichs Präsident und seine Frau geben zu viel Steuergeld aus - für Blumen. (Foto: Foto: Reuters)

Nach Angaben des Berichts würde selbst Elton John nicht so viel ausgeben wie das Präsidentenpaar. Die Sträuße dienen angeblich rein dekorativen Zwecken und sollen die vielen Vasen im Pariser Élysée-Palast schmücken.

Ans Licht kam die Verschwendung bei einer Rechnungsprüfung der Ausgaben von 2008. Daraufhin legte der Präsident des Rechnungshofs, Philippe Séguin, dem französischen Präsidenten und seiner Gattin nahe, mehr Sparsamkeit zu demonstrieren. Wie ein Palast-Sprecher erklärte, sollen die Ausgaben für Blumen künftig reduziert werden.

Wie der Evening Standard schreibt, lässt die Angelegenheit Erinnerungen an die Zeiten von Louis XVI. und seine Königin Marie Antoinette aufkommen, deren ausschweifender Lebensstil einer der Auslöser für die Französische Revolution 1789 war. Bekanntermaßen kostete die Revolution Marie Antoinette den Kopf.

Lieber nicht aus der eigenen Kasse

Dabei ist es nicht so, dass die Gattin des französischen Präsidenten die Blumengebinde nicht aus ihrer Portokasse bezahlen könnte. Bruni gilt als eines der bestbezahlten Models der neunziger Jahre, zudem hat sie als Sängerin mit ihren Alben "Quelqu'un m'a dit", "No Promises" und dem jüngsten Werk "Comme si de rien n'était" Millionen verdient - alle drei waren in den französischen Charts auf Platz eins.

So hätte Bruni ihrem Mann sicher unter die Arme greifen können, damit dieser sich nicht am Geld der Steuerzahler vergreifen muss: Wie aus dem Bericht hervorgeht, hat Rechnungspräsident Séguin Nicolas Sarkozy darüber hinaus dazu aufgefordert, weitere persönliche Rechnungen, die der Präsident mit öffentlichem Steuergeld beglichen haben soll, zurückzuzahlen. Offenbar handelt es sich dabei um eine Summe in Höhe von rund 13.925 Euro.

Dass in Zeiten der Finanzkrise unnötiger Luxus nicht mehr so einfach hingenommen wird, bekam kürzlich noch eine andere prominente Dame zu spüren: Anna Wintour, Vogue-Chefin und mächtigste Frau der Modebranche, muss künftig auf ihr Budget für Make-up und Haare verzichten. Auch der Chauffeur wurde der bekennenden Pelzträgerin gestrichen.

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