Saarbrücken:Schwerbehinderter kämpft um Finanzierung seiner Helfer

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Bad Kreuznach/Saarbrücken (dpa/lrs) - Der schwerbehinderte Markus Igel (31) aus Bad Kreuznach kämpft darum, dass das für ihn zuständige Landesamt für Soziales im Saarland die Kosten seiner Assistenz übernimmt. Nur so könne er sein selbstbestimmtes Leben in seiner Wohnung fortsetzen, sagte er am Mittwoch in Bad Kreuznach. Ansonsten müsse er wieder ins Heim. Um Igels Forderung zu unterstützen, ist an diesem Donnerstag (24.1./11.00) vor dem Amt in Saarbrücken eine Solidaritätskundgebung geplant. Igel ist an Beinen und Armen gelähmt. Zuvor hatte die "Saarbrücker Zeitung" über die Kundgebung berichtet.

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Bad Kreuznach/Saarbrücken (dpa/lrs) - Der schwerbehinderte Markus Igel (31) aus Bad Kreuznach kämpft darum, dass das für ihn zuständige Landesamt für Soziales im Saarland die Kosten seiner Assistenz übernimmt. Nur so könne er sein selbstbestimmtes Leben in seiner Wohnung fortsetzen, sagte er am Mittwoch in Bad Kreuznach. Ansonsten müsse er wieder ins Heim. Um Igels Forderung zu unterstützen, ist an diesem Donnerstag (24.1./11.00) vor dem Amt in Saarbrücken eine Solidaritätskundgebung geplant. Igel ist an Beinen und Armen gelähmt. Zuvor hatte die „Saarbrücker Zeitung“ über die Kundgebung berichtet.

Nach Angaben der Organisatoren wird dazu auch Schauspieler Samuel Koch erwartet. Koch war im Dezember 2010 bei einer Wette in der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ schwer gestürzt und ist seitdem querschnittgelähmt. Zudem hätten sich Unterstützer aus Deutschland angesagt, teilte der Verein „Change.Org“ in Berlin mit. Auf dessen Kampagnenplattform im Internet haben bereits knapp 75 000 Menschen eine Petition zur Unterstützung Igels unterschrieben.

Nach Angaben von Igels Anwalts, Oliver Tolmein, braucht der 31-Jährige aufgrund seiner Lähmung eine Rund-um-die-Uhr-Assistenz. Dafür fielen im Monat für insgesamt elf Assistenten in Teilzeit rund 12 800 Euro an. Das Landesamt für Soziales wolle aber maximal nur 7500 Euro zahlen, sagte Tolmein von der Hamburger Kanzlei „Menschen und Rechte“. Doch dabei gebe es das sogenannte Arbeitgebermodell, das für Menschen mit sehr hohem Assistenzbedarf vorsehe, dass sie sich ihre Assistenten aussuchen und als Arbeitgeber beschäftigen dürfen.

Igel, der in Saarbrücken geboren wurde, schrieb in einer Erklärung: „Ich möchte die Dinge tun, die ein junger Mann mit 31 Jahren macht. Nicht mehr, nicht weniger.“ Das könne er nicht im Heim, in dem er bis 2013 war. „Man kann im Heim nicht Aufstehen, zu Bett Gehen, Essen, und Duschen wann man will. (...) Ich wäre dann eingesperrt, ohne eine Straftat begangen zu haben.“ Das saarländische Ministerium für Soziales wollte am Mittwoch keine Stellungnahme abgeben.

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