Hamburg:Hamburger Hafenpassage mit Negativpreis ausgezeichnet

Der Naturschutzbund (Nabu) hat am Dienstag die geplante Hamburger Hafenpassage A26 Ost mit dem Negativpreis "Dinosaurier des Jahres 2020" ausgezeichnet. "Die...

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Hamburg (dpa) - Der Naturschutzbund (Nabu) hat am Dienstag die geplante Hamburger Hafenpassage A26 Ost mit dem Negativpreis „Dinosaurier des Jahres 2020“ ausgezeichnet. „Die Autobahn ist Sinnbild für eine verfehlte Verkehrspolitik sowie für antiquierte Infrastrukturplanungen in ganz Deutschland“, hieß es in der Begründung des Nabu.

„Wir wollen, dass die Planung gestoppt wird“, forderte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Für den Ausbau werden demnach Niedermoorböden versiegelt und Restmoorflächen zerstört, die viel Kohlendioxid speichern. Zudem sei das Projekt in Anbetracht der Abschaltung des Kohlekraftwerks Moorburg und den gesunkenen Umschlagserwartungen für den Hamburger Hafen nicht mehr zeitgemäß.

Laut Wirtschaftsbehörde soll die geplante Querverbindung der A1 und der A7 eine Länge von bis zu zehn Kilometern haben. Mit der A26 Ost und der Köhlbrandquerung entsteht so im Hafen ein Verkehrsnetz, mit Hilfe dessen unter anderem weniger Fahrzeuge über die B73 durch Harburg und Wilhelmsburg fahren sollen, wie ein Sprecher erklärte. Behörden-Angaben zufolge kostet das Projekt rund 900 Millionen Euro, die überwiegend aus Bundesmitteln finanziert werden. Der Nabu geht allerdings eigenen Schätzungen zufolge von weitaus höheren Kosten für Bund und Hansestadt aus.

Mit dem „Dinosaurier des Jahres“ wurde 2020 erstmals keine Person ausgezeichnet, sondern ein Projekt, wie Krüger betonte. Vorherige Preisträger waren unter anderem der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) oder der RWE-Vorstandsvorsitzende Rolf Martin Schmitz.

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