Bonn:Möllner Überlebender zum Botschafter für Demokratie ernannt

Mölln/Berlin (dpa/lno) - Ein Überlebender des Möllner Brandanschlags von 1992, Ibrahim Arslan, ist mit dem Titel "Botschafter für Demokratie und Toleranz" geehrt worden. Der 32 Jahre alte Moslem bekam die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung am Dienstagabend in Berlin. Sie gilt als eine der bedeutendsten bundesweiten Anerkennungen für zivilgesellschaftliches Engagement.

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Mölln/Berlin (dpa/lno) - Ein Überlebender des Möllner Brandanschlags von 1992, Ibrahim Arslan, ist mit dem Titel „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ geehrt worden. Der 32 Jahre alte Moslem bekam die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung am Dienstagabend in Berlin. Sie gilt als eine der bedeutendsten bundesweiten Anerkennungen für zivilgesellschaftliches Engagement.

Arslan hatte im November 1992 bei einem von Neonazis verübten Brandanschlag seine Großmutter, seine zehn Jahre alte Schwester und seine 14 Jahre alte Cousine verloren. Er selbst überlebte, weil seine Großmutter ihn in nasse Tücher wickelte und in der Küche vor den Flammen in Sicherheit brachte.

Die Täter, zwei damals 21 und 19 Jahre alte Männer aus Mölln, wurden im November 1993 zu langen Haftstrafen verurteilt. Sie befinden sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. 

Insgesamt bekamen beim Festakt zum Tag des Grundgesetzes fünf Projekte und Einzelpersonen die Auszeichnung „Botschafter für Demokratie und Toleranz“. „Das Eintreten gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus bleibt eine wichtige Aufgabe der Zivilgesellschaft“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Christian Lange (SPD) in der Laudatio.

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