Antisemitismus:Wie Professoren den Antisemitismus salonfähig machten

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Das Fazit des Historikers "Die Juden sind unser Unglück" wurde zum Werbespruch für das Hetzblatt "Der Stürmer". (Foto: Bundesarchiv, Bild 133-075 / Unknown / CC-BY-SA 3.0)

Der Judenhass der Nazis hatte seine Wurzeln auch in der akademischen Welt. Walter Boehlichs Grundlagenwerk dazu kennen nur wenige, deswegen erscheint es nun neu.

Von Willi Winkler

Für Siegfried Unseld war er später ein Thersites, der ewige Nörgler und Aufrührer aus der Ilias, er konnte ihm den Lektorenaufstand nicht verzeihen, bei dem die "Literaturproduzenten" 1968 Mitbestimmung forderten, die der Suhrkamp- und Insel-Verleger zu gewähren nicht bereit war. Unseld glaubte, auf den polyglotten, unendlich gebildeten Walter Boehlich verzichten zu können, und er war nachtragend: In der Verlagschronik wurde er so gut wie ausgelöscht, war er nie der Cheflektor gewesen, der, weil Unseld kein Französisch sprach, mit Beckett verhandelte, aus dem Dänischen, Spanischen, Französischen und Englischen übersetzte und nebenbei die Kritische Theorie der Frankfurter Schule im Haus vertrat.

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