Pandemie und Ökonomie:Feindbild Milliardär

Frauen tragen Papiertüten von Louis Vuitton in der Fußgängerzone und Einkaufsstraße Kaufingerstraße ind der Innenstadt v

München, bei Licht betrachtet: Gerecht ist das nicht! Aber was ist gerecht?

(Foto: Ralph Peters/imago images)

In Krisen fordern Linke zuverlässig: "Die Reichen zur Kasse bitten." Logisch, dass sie das auch jetzt vorschlagen. Eine gute Idee - oder?

Essay von Nikolaus Piper

Wenn es teuer und schwierig wird, müssen "die Reichen" herhalten. Es ist ein Reflex in Deutschland, auf den man sich verlassen kann. Auch jetzt in der Pandemie, die den Staat so viel Geld kostet. "Die Reichen zur Kasse bitten" fordert die Linke ebenso wie der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans. Die Reichen sind dabei Feinde - Walter-Borjans spricht von "Krisengewinnern" - und Retter zugleich, schließlich gibt es bei ihnen Geld zu holen. Deshalb haben die Bundestagsfraktion der Linken und die Rosa-Luxemburg-Stiftung das Modell einer Vermögensabgabe für Reiche entworfen und dies vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) durchrechnen lassen. Die Abgabe soll einmal festgesetzt und über 20 Jahre abgezahlt werden. Sie könnte zwischen 338 und über 500 Milliarden Euro bringen und so eine harte Sparpolitik nach dem Ende der Pandemie überflüssig machen.

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