Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, entlassen. Gergiev habe sich trotz Aufforderung, sich eindeutig und unmissverständlich von dem Krieg gegen die Ukraine zu distanzieren, nicht geäußert, begründete Reiter den Schritt.
Wörtlich heißt es in der Erklärung: "Ich hätte mir erwartet, dass er seine sehr positive Einschätzung des russischen Machthabers überdenkt und revidiert. Das hat er nicht getan. In der aktuellen Situation wäre aber ein klares Signal für das Orchester, sein Publikum, die Öffentlichkeit und die Stadtpolitik unabdingbar gewesen, um weiter zusammenarbeiten zu können. Nachdem dies nicht erfolgt ist, bleibt nur eine sofortige Trennung. Alles weitere werden wir so schnell wie möglich klären." Es werde keine weiteren Konzerte der Münchner Philharmoniker unter Gergievs Leitung geben, so Reiter.
Der dem russischen Staatschef Wladimir Putin nahestehende Gergiev war wegen seines Schweigens zum Ukraine-Krieg immer mehr in Bedrängnis geraten. Gleichwohl war seine politische Haltung zu Putin vor seinem Antritt in München im Jahr 2014 längst bekannt gewesen. Die Entscheidung, ihn damals zum Chef der Münchner Philharmoniker zu machen, behinderte dies kaum; da standen künstlerische Gründe weit im Vordergrund.