Neue Fassung von "König der Löwen":Mit Simba zurück in die heile Disney-Kindheit

Lesezeit: 1 min

Baby Simba verspricht einer ganzen Generation die Rückkehr in die friedliche Kindheit der Neunzigerjahre. (Foto: Screenshot/Disney)
  • Das Remake von "Der König der Löwen" soll im Juli 2019 ins Kino kommen.
  • Disney produziert seit bald zehn Jahren wie am Fließband "Live Action"-Remakes seiner Trickfilmklassiker.
  • Viele weitere dieser Remakes sind bereits fertig oder für die kommenden Jahre in Planung.

Von David Steinitz

Eine Elefantenkarawane im Morgennebel, eine Babylöwentatze im Steppenstaub - und das ganze Internet spielt verrückt. Am Freitag hat der Disneykonzern den ersten Trailer für "Der König der Löwen" veröffentlicht, ein Remake des Trickhits von 1994, das im Juli 2019 ins Kino kommen soll. Und anscheinend bedienen schon diese ersten Bilder so viele Nostalgielustzentren, dass es zu Retweet-Orgien in "Star Wars"-Manier kommt.

Dabei ist der neue "König der Löwen" lediglich ein weiteres "Live Action"-Remake, wie das in der Disney-PR-Sprache heißt, wie es der Mauskonzern seit bald zehn Jahren am Fließband produziert. Also eine mehr oder weniger reale Neuverfilmung von Zeichentrickklassikern aus dem Disneyarchiv. Die Welle begann 2010 mit Tim Burtons Neuauflage von "Alice im Wunderland", seitdem bekamen unter anderem "Die Schöne und das Biest", "Das Dschungelbuch" und "Cinderella" ein Update verpasst, meist mit riesigem kommerziellen Erfolg. "Die Schöne und das Biest" zum Beispiel spielte über 1,2 Milliarden Dollar weltweit ein.

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So auf die Spitze wie jetzt hat es Disney aber noch nie getrieben - allein 2019 kommen neben dem "König der Löwen" noch Remakes von "Aladdin" und "Dumbo" ins Kino. Für die Jahre danach befinden sich neue Versionen von "Arielle", "Mulan", "Susi und Strolch", "Peter Pan" und "Pinocchio" im Dreh oder in Vorproduktion. Und sind um 2030 herum erst mal alle Klassiker reanimiert, geht es wahrscheinlich wieder von vorne los.

Dabei stellt sich die Frage, was genau an diesen Filmen eigentlich "Live Action" sein soll - gerade beim "König der Löwen". Die Landschaften sind zwar größtenteils echt, der, Pardon, Löwenanteil der Tiere, stammt aber aus dem Computer. Da in der Geschichte keine Menschen vorkommen, ist der Film eigentlich näher am klassischen Zeichentrickfilm dran als an einem "echten" Kinofilm.

Vielleicht liegt der Erfolg, den jetzt allein der anderthalbminütige Trailer hat, daran, dass die "König der Löwen"-Generation, also die Jahrgänge irgendwo zwischen 1980 und 1990, heute ein besonderes Bedürfnis verspürt, in den Schoß der friedlichen Disney-Kindheit der Neunzigerjahre zurückzukehren. Vielleicht liegt er aber auch einfach nur daran, dass so ein Löwentrailer im erweiterten Sinn ja auch gerade noch als Katzenvideo durchgeht - und die laufen im Internet ja immer.

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