Für die Jazu Kissaten in Tokio gelten ganz einfache Regeln. Man setzt sich, bestellt ein Getränk, der Wirt legt eine Schallplatte auf, und man schweigt. In der Regel sind es Vinylschallplatten, die in diesen Läden laufen, die übersetzt Jazz-Cafés heißen, aber meistens Bars sind. Wenn der Tonarm nach rund zwanzig Minuten die Auslaufrille erreicht, dreht der Wirt die Platte um. Oder legt eine neue auf. Man schweigt dann weiter. Oder geht wieder.
Tokio:66 Quadratmeter Jazz
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Zen und die Kunst, eine Schallplatte zu hören: Auf seiner Webseite Tokyojazzjoints.com dokumentiert der Fotograf Philip Arneill seit einigen Jahren die japanischen Jazz-Cafés.
Bild: Philip Arneill -
160 hat er schon aufgenommen, 50 mehr sollen es werden.
Bild: Philip Arneill -
Dann soll aus dem Projekt ein Buch werden.
Bild: Philip Arneill -
Vielleicht hört er aber auch vorher wieder auf.
Bild: Philip Arneill -
Denn der Sog des Schweigens ist enorm.
Bild: Philip Arneill
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In den "Jazu Kissaten" von Tokio hört man Schallplatten. Und schweigt. Über eine alte japanische Kulturtechnik, ihren neuen Reiz im Pop und eine weltweite Sehnsucht.
Von Andrian Kreye
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