Rosenheim:Amateurtheater mangelt es nur an jungen Männern

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Rosenheim (dpa/lby) - Die Spielfreude von Amateur-Schauspielern ist in Bayern ungebrochen - nur bei den jüngeren Männern hapert es. "Zwischen 20 und 45 ist ein Einbruch", berichtete der Präsident des Verbands Bayerischer Amateur Theater, Horst Rankl, in Rosenheim der Deutschen Presse-Agentur. Viele ließen sich zwar für zeitlich begrenzte Projekte begeistern, seien aber nicht bereit, längerfristig Mitglied einer Gruppe zu werden. "Erst wenn sie wieder ins mittlere Alter kommen, wenn sie verheiratet und die Kinder schon größer sind, dann kommen sie wieder zum Theater." Bei den Frauen zeige sich diese Entwicklung zwar ebenfalls, sei aber weniger ausgeprägt.

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Rosenheim (dpa/lby) - Die Spielfreude von Amateur-Schauspielern ist in Bayern ungebrochen - nur bei den jüngeren Männern hapert es. „Zwischen 20 und 45 ist ein Einbruch“, berichtete der Präsident des Verbands Bayerischer Amateur Theater, Horst Rankl, in Rosenheim der Deutschen Presse-Agentur. Viele ließen sich zwar für zeitlich begrenzte Projekte begeistern, seien aber nicht bereit, längerfristig Mitglied einer Gruppe zu werden. „Erst wenn sie wieder ins mittlere Alter kommen, wenn sie verheiratet und die Kinder schon größer sind, dann kommen sie wieder zum Theater.“ Bei den Frauen zeige sich diese Entwicklung zwar ebenfalls, sei aber weniger ausgeprägt.

Generell aber ist Rankl sehr zufrieden. Knapp 700 Gruppen mit etwa 60 000 Aktiven sind in dem Verband organisiert, Schätzungen zufolge gibt es etwa 1000 weitere Ensembles im Freistaat. Grund für die hohen Zahlen ist die tief verwurzelte Tradition von Laien-Aufführungen, die im 14. Jahrhundert mit Heiligenspielen ihren Ausgang nahm. Dies erklärt auch das Gefälle von Süden nach Norden innerhalb des Freistaats: Von den 700 Verbandsmitgliedern sitzen 350 in Oberbayern, 120 in Schwaben, in Niederbayern sowie der Oberpfalz je 50.

Bleiben etwa 130 in Franken - das zu weiten Teilen protestantisch geprägt ist. „Die spielen schon auch Theater“, erläuterte Rankl. „Aber da ist nicht so diese Theaterwut, wie sie im Süden ist, wo es fast in jedem Dorf ein Theater oder eine Spielgruppe gibt, die in einen anderen Verein integriert ist.“

Vier von fünf Amateurtheatern spielen in Mundart. Dennoch dürften auch Zugezogene mitwirken, betonte Rankl. „Man kann auf dessen Dialekt Rücksicht nehmen. Außerdem gibt es gerade bei den bayerischen Stücken ja immer noch einen Preußen oder zwei, da kann dann auch ein Berliner mitspielen.“

Rankl beobachtet zwei aktuelle Trends in der Szene: Zum einen würden die Bühnen vermehrt historische Themen aufgreifen, oftmals aus der Geschichte der jeweiligen Stadt oder Region, und ihre Stücke dann an Freilicht-Spielstätten aufführen. „Andere wandeln sich um und spielen Musicals.“ Damit werde nicht nur ein jüngeres Publikum angesprochen, die Aufführungen seien durch die musikalischen Auflockerungen auch emotionaler und für das Publikum leichter zu konsumieren.

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