Augsburg:Brechtfestival stellt Egoismus und Solidarität gegenüber

Lesezeit: 1 min

Augsburg (dpa/lby) - Das Augsburger Brechtfestival will im kommenden Jahr egoistische Tendenzen in der Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen. Das Festival steht deswegen unter dem Motto "Egoismus versus Solidarität" und wird vom 23. Februar bis 4. März 2018 stattfinden. "Aktueller könnte dieses Thema kaum sein", sagte Augsburgs Kulturreferent Thomas Weitzel am Dienstag bei der Vorstellung des Programms in der Geburtsstadt von Bertolt Brecht.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Augsburg (dpa/lby) - Das Augsburger Brechtfestival will im kommenden Jahr egoistische Tendenzen in der Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen. Das Festival steht deswegen unter dem Motto „Egoismus versus Solidarität“ und wird vom 23. Februar bis 4. März 2018 stattfinden. „Aktueller könnte dieses Thema kaum sein“, sagte Augsburgs Kulturreferent Thomas Weitzel am Dienstag bei der Vorstellung des Programms in der Geburtsstadt von Bertolt Brecht.

Die Festivalmacher meinen, dass die Welt „zunehmend von Krisen und Konsum, Selbstdarstellung, Medienwahnsinn und Individualisierung gebeutelt“ sei und dies zum Egoismus beitrage. „Denken und Handeln fallen buchstäblich auseinander“, sagten sie.

Zur Eröffnung des Theater-, Musik- und Literaturfestes wird das Theater Augsburg als Premiere das Stück „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“ nach einem Brecht-Fragment zeigen. Zu dem Stück soll der Linken-Politiker Gregor Gysi eine „Theaterpredigt“ halten (25.3.). Weitere Höhepunkte des Festivals sollen Gastspiele des Maxim Gorki Theaters aus Berlin am zweiten Festivalwochenende sein.

Das Theater Bremen wird mit dem Brecht-Stück „Der gute Mensch von Sezuan“ in Augsburg gastieren (25.2.). Am 24. Februar sind wieder zahlreiche Konzerte an verschiedenen Orten bei der „Langen Brechtnacht“ geplant.

Das Brechtfestival findet 2018 zum zweiten Mal unter der Leitung des Berliner Regisseurs Patrick Wengenroth statt. Das Festival „soll kein jammervolles Echo der uns umgebenden Krisen sein, sondern vielmehr Lust darauf machen, diese Krisen durchstehen zu wollen“, sagte er über das Egoismus-Motto. Wengenroth wird auch 2019 noch einmal künstlerischer Chef des Brechtfestes in Augsburg sein. Künftig soll die Leitung dann im Drei-Jahres-Rhythmus wechseln.

Bei dem bevorstehenden Festival will die Stadt Augsburg auch den nächsten Träger des Brechtpreises bekanntgeben. Um die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung aufzuwerten, wird der Preis nun alle zwei Jahre statt wie bisher alle drei vergeben. In der Vergangenheit ging der Preis beispielsweise an Urs Widmer, Robert Gernhardt und Franz Xaver Kroetz. Brecht (1898-1956) wurde in Augsburg geboren und lebte in der schwäbischen Stadt bis in seine Jugendzeit.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: