Jede Architektur erzählt auch eine Geschichte der Angst. Aus Angst vor der aufsässigen Arbeiterklasse wurde Paris im 19. Jahrhundert mit riesigen Boulevards zerteilt. Aus derselben Angst gab man dem Proletariat später Gartenstädte zum Wohnen. Fürsten und reiche Bürger verzierten aus Angst, ihr Status werde nicht erkannt, Häuser mit überquellendem Ornament und Dekor. Aber auch alltägliche Ängste wie die vor Einbruch, Kälte oder Lärm beeinflussen das Bild von Stadt und Gebäuden. Entsprechend ist auch die Angst vor Krankheit, wie sie seit Ausbruch der Covid-19-Epidemie den internationalen Architekturdiskurs bestimmt, gar nichts Besonderes: Wie wollen wir zukünftig bauen und leben?
Stadt-Architektur nach Corona:UV-Licht im Aufzug allein genügt nicht
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Warenhäuser zu Sozialwohnungen! Die Pandemie bringt Architekten dazu, das Konzept der Stadt zu überdenken. Bloße Zersiedelung ist keine Lösung.
Von Till Briegleb
Architektur:"Häuser müssen atmen, sie brauchen Luft und Licht"
Die Architektin Marina Tabassum prägt mit ihren unkonventionellen Gebäuden ihr Heimatland Bangladesch. Im Gespräch erklärt sie, wie man Häuser für 2000 Dollar bauen kann und warum Moscheen weder Kuppeln noch Minarette brauchen.
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