Sexualisierte Übergriffe:"Die Institution Universität ist prädestiniert dafür"

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Lächerliche Maßnahmen: Hauptgebäude Berliner Humboldt Universität mit Statue von Alexander von Humboldt an der Straße Unter den Linden. (Foto: imago stock&people)

An der Humboldt-Universität in Berlin wird ein Mitarbeiter verdächtigt, über Jahrzehnte Studentinnen sexuell belästigt zu haben. Wissenschaftlerin Heike Pantelmann erklärt, weshalb das leicht möglich ist.

Interview von Jan Heidtmann, Berlin

An der Humboldt-Universität (HU) in Berlin sind Studentinnen offenbar über Jahre von einem Mitarbeiter sexuell belästigt worden. Ende Juli veröffentlichte die linke Plattform indymedia.org Vorwürfe, ein fest angestellter wissenschaftlicher Mitarbeiter sei mehrfach verbal und auch körperlich übergriffig geworden. Recherchen anderer Medien, darunter der Tageszeitung und des Tagesspiegels, ergaben, dass der Mann bereits seit Mitte der Neunziger immer wieder der sexuellen Belästigung beschuldigt wurde. 2007 sei er deshalb abgemahnt worden. Ende Juli äußerte sich die Leitung der HU schließlich zu dem Fall, die Aufklärung der Vorwürfe habe "oberste Priorität". Bereits seit Mai konnte der beschuldigte Mitarbeiter seine Sprechstunde für Studentinnen nur noch online und im Beisein der Frauenbeauftragten der Fakultät abhalten. An diesem Donnerstag ist er freigestellt worden. Heike Pantelmann ist Geschäftsführerin des Margherita-von-Brentano-Zentrums, das sich an der Freien Universität Berlin mit Geschlechterforschung beschäftigt.

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