Schauspielhaus Zürich:Geschliffen wie Dekosteine

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Menschen am DNS-Strang in Katja Brunners neuem Stück. (Foto: Raphael Hadad Photography)

Katja Brunners neues Stück am Schauspielhaus Zürich. Das Thema: der Holocaust. Der Titel ist verspielt: "Den Schlächtern ist kalt oder Ohlalahelvetia".

Von Jürgen Berger

Vor vier Jahren wurde sie mit dem familiären Missbrauchsdrama "Von den Beinen zu kurz" die jüngste Preisträgerin des Mülheimer Dramatikerpreises und Nachwuchsautorin des Jahres. Geschrieben hat sie das im Alter von achtzehn Jahren. Jetzt, da ihr neuestes Stück unter dem Dach der großen Klassikerbühne ihrer Heimatstadt Zürich uraufgeführt wurde, ist Katja Brunner immer noch eine Jungautorin, aber doch in einem Alter, in dem man schon mal zurückblicken kann: Woher komme ich, wer bin ich und wie kam ich zum Theater? Fragen, die wohl in "Den Schlächtern ist kalt oder Ohlalahelvetia" zu der mit kleinen Gemeinheiten garnierten Ode der Zuneigung ans Züricher Schauspielhaus führen. Katja Brunner besuchte wohl schon als Kind die Pfauenbühne, deren Name mit Autoren wie Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt verknüpft ist. In dieser "dreckigen Schule der Unvernunft" habe sie den "Erschütterungen der menschlichen Seele in mannigfaltigster Couleur beigewohnt", aber eben auch "Inszenierungen geschliffen wie Dekosteine in einem Dekosteinbedarfslädeli".

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