"Der Sturm" in Stuttgart:Viel Wind

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Dampfende Theaterbudenzauberei: Prospero (André Jung, rechts) und Luftgeist Ariel (Sylvana Krappatsch) betrachten die Dinge gerne mal von oben. (Foto: Toni Suter)

In Stuttgart inszeniert Burkhard C. Kosminski Shakespeares Alterswerk "Der Sturm" als Theater im Theater - doch vieles bleibt hier unergründet.

Von Christine Dössel

"Der Sturm" ist ein rätselvolles, tiefgründiges, immer auch ein bisschen nervendes Stück, aus dem man desto mehr herauszuverstehen meint, je älter man wird. Was da neben aller Theater- und Traum-Analogie an Menschenkunde, Altersmilde und bitterer Melancholie drinsteckt, weiß man ohne eine gewisse Lebens- und Schmerzerfahrung gar nicht wirklich zu ermessen. Aber es ist ja auch ein Alterswerk, Shakespeares letztes Stück, uraufgeführt 1611, fünf Jahre vor seinem Tod. Shakespeare bedient darin noch einmal die ganze Klaviatur der Theaterkunst und der Theatertechnik und lässt mit Prospero eine Figur auftreten, in der er sich selber zu spiegeln scheint, einen Zauberer, der mit einem Sturm ein Schauspiel entfacht, eine letzte große Inszenierung. Weil er vor seinem Abtritt noch grundsätzlich was zu (er)klären hat.

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