Schauplatz Veneto:Der Giorgione-Teller und andere Rätsel

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Im Dom von Castelfranco Veneto, einer pittoresken Stadt etwa 30 Kilometer nördlich von Venedig, hängt eines der seltenen Werke des Malers Giorgione - Anlass für eine Ausstellung und einen Parcours durch die kleine Stadt.

Von Thomas Steinfeld

Der Maler Giorgio da Castelfranco, genannte Giorgione, wurde nicht alt. Vermutlich im Jahr 1478 geboren, in der Stadt, deren Namen er trug, starb er gut dreißig Jahre später in Venedig, an der Pest. Entsprechend schmal ist sein erhaltenes Œuvre, aus dem als berühmtestes Werk ein kleines Tafelbild herausragt, das in Venedig, in den Gallerie dell'Accademia, hängt. Es trägt den Titel "La tempesta" ("Das Gewitter") und zeigt ein sonderbares Ensemble: Eine von einem Fluss durchzogene arkadische Landschaft mit Brücke, über der ein Gewitter heraufzieht. Im Hintergrund liegt eine offenbar verlassene Stadt, im Vordergrund steht ein Landsknecht, ein wenig davon entfernt sitzt eine nackte Mutter, die ein Kind säugt. Mann und Frau haben offenbar nichts miteinander zu tun. Es gibt kaum einen großen Historiker der italienischen Renaissance, der sich nicht an einer Deutung dieses Werks versucht hätte. Das Rätsel bleibt bestehen.

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