Russische Streitkräfte:"So eine Armee braucht keinen Gegner, wir machen uns selbst fertig"

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Pawel Filatjew war Fallschirmjäger und ist vor Monaten aus Russland geflohen. (Foto: -/picture alliance/dpa/Privat)

Pawel Filatjew hat als russischer Fallschirmjäger in der Ukraine gekämpft, ein Buch darüber geschrieben - und musste fliehen. Warum er sich dennoch keine russische Niederlage wünscht.

Von Sonja Zekri

Noch Tage nach dem Angriff in der Silvesternacht schäumen die russischen Militär-Blogger. Die Zahl der getöteten Soldaten in Makijiwka im Osten der Ukraine hat das Verteidigungsministerium in Moskau inzwischen auf 89 korrigiert, aber auch diese Angaben könnten noch steigen, wüten patriotische soziale Netzwerke. Wie konnten die Offiziere so viele Soldaten in einer Kaserne feiern lassen, zumal viele frisch Einberufene, zumal neben einem Munitionsdepot? Wieso gab es keine Luftabwehr? Wie kann die militärische Führung die Stirn haben, den Gefallenen selbst die Schuld zu geben, weil sie angeblich durch ihre Telefonate ihre Positionen verrieten? Wie kann das Staatsfernsehen jetzt Comedy-Sendungen ausstrahlen? Archangel Speznasa Z, der auf Telegram immerhin mehr als 700 000 Follower hat, berichtet von verwahrlosten Unterkünften, herumliegenden Granaten und ahnungslosen Offizieren: Moskau solle endlich "kluge Kommandeure" schicken, die wissen, was das Wort Krieg bedeutet. Selbst für die feurigsten russischen Kriegstreiber ist Makijiwka zum Symbol geworden für Stümperei auf höchster Ebene.

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