Nachruf Norman Jewison:Statement für Verlierer

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Norman Jewison, Regisseur von "In der Hitze der Nacht", bei einer Vorführung des Films zu dessen 50-jährigem Jubiläum 2017 in Los Angeles. (Foto: Chris Pizzello/dpa)

Das schreckliche Filmgeschäft war gut zu ihm: Mit 97 Jahren ist der Regisseur Norman Jewison gestorben; er drehte Filme wie "Thomas Crown ist nicht zu fassen" und verfilmte "Anatevka".

Von Fritz Göttler

Natürlich stand der derbe Rod Steiger auf verlorenem Posten, als Polizeichef von Sparta, Mississippi, der einen Mord aufklären sollte und erst mal den eleganten Sidney Poitier verhaften ließ, der sich auf der Durchreise befand. Poitier war elegant, smart, selbstbewusst - und ein Schwarzer. Und er war zufällig ein Cop aus der großen Stadt Philadelphia, der schließlich Steiger half, den wirklichen Mörder zu finden. "In der Hitze der Nacht" war einer von Norman Jewisons größten Erfolgen, er bekam fünf Oscars und den Ruf, eines der stärksten frühen Statements gegen Rassendiskriminierung in Amerika zu sein. Vielleicht ist die Steiger-Figur aber doch die spannendere, Hollywood liebte Hinterwäldler, Versager, Loser.

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