Neuer Bond-Roman:James Bond trifft Pussy Galore

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Sean Connery und Honor Blackman (als Pussy Galore) in zärtlichem Austausch in "Goldfinger". (Foto: picture-alliance/obs)

Ein neuer James Bond kommt in die Buchläden. Die Story hat die Rückkehr der Meisterdiebin Pussy Galore zu bieten - und einen "sadistischen, hinterhältigen" Gegenspieler.

Von Alexander Menden

Die Kino-Inkarnation des Superagenten James Bond hat schon viele Reinkarnationen und Reboots erfahren. Im Windschatten der Film-Bonds von Connery bis Craig hat auch die literarische Vorlage mehrere neue Anläufe genommen, im Bestsellerformat die Welt zu retten. Nach Kingsley Amis (ein Roman), John Gardner (stolze sechzehn), Raymond Benson (sechs) und zuletzt Sebastian Faulks, Jeffery Deaver und William Boyd (jeweils ein Roman) wurde vergangenen Oktober verkündet, dass sich als nächstes Anthony Horowitz an dem ewigen Kalten Krieger versuchen darf.

Nun sind anlässlich des 107. Geburtstags von Bond-Schöpfer Ian Fleming am 28. Mai erste Details der neuen Story bekannt geworden. Und es scheint, als wolle sich Horowitz so intensiv wie möglich an Fleming orientieren. Die Story von "Trigger Mortis" ist in den Fünfzigerjahren angesiedelt (Gardners Bond spionierte zum Beispiel in den Achtzigern und fuhr wenig standesgemäß einen Saab). Sie beginnt offenbar bei einem Rennen auf dem Nürburgring, an dem Bond selbst beteiligt ist. Dieser Teil basiert auf einem TV-Drehbuch von Fleming, das nie verfilmt wurde.

Freunde des klassischen Bond werden sich besonders freuen, dass eins der beliebtesten Bond-Girls ein Comeback feiern wird: Pussy Galore, die lesbische Meisterdiebin, die in "Goldfinger" unvermeidlicherweise Bonds rauem Charme erliegt, wird in "Trigger Mortis" neben einer weiteren Heldin namens Jeopardy Lane eine tragende Rolle spielen. Bonds Gegenspieler ist diesmal laut Horowitz der "sadistische, hinterhältige" Koreaner Jai Seung Sin, der wohl noch eine Rechnung mit James Bond offen hat.

Anthony Horowitz ist unter anderem ein hochproduktiver Fernsehautor, der sechzigjährige Brite schrieb unter anderem einen Großteil der frühen Staffeln von "Inspektor Barnaby". Besonders erfolgreich ist er jedoch mit seiner Romanreihe über den Teenager-Spion Alex Rider, eine Art James Bond für junge Leser - was ihn in den Augen der Fleming-Erben offenbar für die Autorschaft des neuen Bond-Romans prädestinierte. Horowitz hat Erfahrung mit dem Fortspinnen legendärer Stoffe, er hat bereits zwei offiziell genehmigte Sherlock-Holmes-Bücher veröffentlicht. "Goldfinger" sei seine Lieblings-Bond-Story, so Horowitz, und sein Ziel sei es gewesen, den "authentischsten" Bond seit Fleming zu schreiben. "Trigger Mortis" erscheint am 8. September.

© SZ vom 29.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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