Würburg:U&D Würzburg: Seit 30 Jahren Musik für „umme“

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Würzburg (dpa/lby) - Wenn die Macher vom Musikfestival "Umsonst & Draußen" auf den Würzburger Mainwiesen sprechen, nutzen sie gern den Begriff der "musikalischen Wundertüte". Seit nunmehr 30 Jahren hören die Besucher auf den verschiedenen Bühnen des Festivals Musik fast aller Stilrichtungen auf dem "U&D Würzburg" - und zwar bei freiem Eintritt.

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Würzburg (dpa/lby) - Wenn die Macher vom Musikfestival „Umsonst & Draußen“ auf den Würzburger Mainwiesen sprechen, nutzen sie gern den Begriff der „musikalischen Wundertüte“. Seit nunmehr 30 Jahren hören die Besucher auf den verschiedenen Bühnen des Festivals Musik fast aller Stilrichtungen auf dem „U&D Würzburg“ - und zwar bei freiem Eintritt.

„Wir holen immer wieder Bands auf die Bühne, die - noch - keiner kennt. Und es freut mich total, dass das Publikum sich so darauf einlässt“, sagt Ralf Duggen, einer der beiden Gründerväter.

Heuer stehen 65 Bands auf einer der sechs Bühnen. Bevor das Programm des viertägigen Festivals feststeht, haben die Organisatoren jedoch alle Ohren voll zu tun. Rund 700 bis 800 musikalische Bewerbungen landen auf dem Tisch des zwölfköpfigen Teams um Ralf Duggen und Hartmut Emser. „Die muss man sich auch alle anhören, was nicht immer schön ist“, sagt Duggen dazu.

Am Ende steht eine Mischung im Programmheft, die fast alle musikalischen Genres abbildet. „Lediglich Coverbands finden sich eher nicht. Neue deutsche Härte wird es bei uns auch nicht geben“, sagt Emser. Das Festival kostet jedes Jahr fast 500 000 Euro. Gegenfinanziert wird das durch Getränkeverkauf, Sponsoren und freiwillige Spenden.

Die beiden Gründerväter wollten vor 30 Jahren in erster Linie ein Forum für die Würzburger Musikszene schaffen. Beim ersten Festival kamen 2000 Leute. Zuletzt waren es rund 80 000 bis 100 000 Besucher. Die Gründungsidee, also jungen Musikern aus der Region eine Bühne zu geben, ist nach wie vor Basis des Festivals. Mittlerweile treten aber auch bekannte und teils internationale Musiker auf. „Wir bewahren durch Weiterentwicklung, Ergänzung und Wandel“, sagt Duggen.

„Wir haben dieses Jahr internationale Perlen im Programm - und richtig abgefahrenes Zeug“, sagt Emser. In diesem Jahr gelten unter anderem die bekannte Blues-Rockband „Blues Pills“, die Soulsängerin Astrid North, die Modularsynthesizer-Musiker „Ströme“, die Post-Rocker „First Breath after Coma“ sowie die deutschen Hip-Hop-Souler #zweiraumsilke, die Folk-Rock-Band „Mainfelt“, die Polka-Punk-Beat-Band „Red Manhole“ und das „Dirty Boogie Orchestra“ als die Highlights des Festivals.

Die Macher und Musikbegeisterten Duggen und Emser, die mit dem Festival eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Region geschaffen haben, denken auch nach drei Jahrzehnten nicht ans Aufhören. „Manchmal fragt man sich ja schon, ob man langsam nicht zu alt für den Quatsch ist“, sagt Emser, der mittlerweile 64 Jahre alt ist. „Aber wir denken perspektivisch von Jahr zu Jahr. Da bleibt man selbst jung - und das Festival auch.“ Außerdem sei es wichtig, auf die Stimmen von außen zu hören. „Dann wird es auch in den nächsten mindestens zehn Jahren noch weitergehen, hoffe ich.“

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