Musiker auf Tour:Sperrgepäck

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Handle with care: Die gewöhnliche Gepäckaufbewahrung ist nichts für so fragile und sperrige Instrumente wie ein Cello, hier zum Beispiel an der Grand Central Station in New York City. (Foto: Kristina Blok/mauritius images)

Bahn und Fluggesellschaft nehmen immer weniger Rücksicht auf wertvolle Instrumente, klagen Musiker. Und dann ist da noch der Zoll, der sich für seltene Hölzer in Flöten und Geigen interessiert. Warum das Touren heute teuer und umständlich wird.

Von Michael Stallknecht

"Ein Kontrabaß ist mehr, wie soll ich sagen, ein Hindernis als ein Instrument", heißt es in Patrick Süskinds Monolog "Der Kontrabaß" Die Schaffner der französischen Staatsbahn SNCF würden dem sicher zustimmen. Wer braucht schon diese deckenhohen, birnenförmigen Monster auf den Gängen? Die französischen Kontrabassisten sehen das naturgemäß anders. Weshalb es sie ärgert, dass die Schaffner immer öfter Bußgelder für die "Hindernisse" verhängen. In willkürlicher Höhe von bis zu 150 Euro, mal mehr, mal weniger. Dabei verstießen Celli und Kontrabässe schon immer gegen die Transportnormen der SNCF - im Gegensatz zu Skiern oder Surfbrettern, für die es offizielle Ausnahmeregelungen gibt. Doch die Bußgelder häufen sich erst seit Anfang 2021. Inzwischen gehen die Kontrabassisten in die Offensive, eine Petition bei Change.org hat inzwischen fast 50 000 Unterschriften, sogar ins französische Parlament ist das Problem schon vorgedrungen.

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