Berlin:Grütters kritisiert Anti-Israel-Kampagne gegen Festival

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Berlin (dpa/bb) - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat die Anti-Israel-Kampagne gegen das Berliner Festival Pop-Kultur scharf kritisiert. Das Musikfestival habe sich innerhalb kurzer Zeit zum Schmelztiegel verschiedener kreativer Szenen entwickelt, betonte Grütters zur Eröffnung am Mittwoch. Musikerinnen und Musiker kämen dort mit Künstlern und Unternehmern ins Gespräch. "Künstlerische Freiheit finden sie zurzeit wohl nirgends mehr als hier in Berlin; die Stadt ist Sehnsuchtsort vieler Kreativer aus aller Welt."

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Berlin (dpa/bb) - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat die Anti-Israel-Kampagne gegen das Berliner Festival Pop-Kultur scharf kritisiert. Das Musikfestival habe sich innerhalb kurzer Zeit zum Schmelztiegel verschiedener kreativer Szenen entwickelt, betonte Grütters zur Eröffnung am Mittwoch. Musikerinnen und Musiker kämen dort mit Künstlern und Unternehmern ins Gespräch. „Künstlerische Freiheit finden sie zurzeit wohl nirgends mehr als hier in Berlin; die Stadt ist Sehnsuchtsort vieler Kreativer aus aller Welt.“

Umso inakzeptabler sei die jüngste Boykott-Kampagne, so Grütters. „Es ist absolut unerträglich, dass die anti-israelische Hetze im Vorfeld des Festivals einige Künstler aus arabischen Ländern veranlasst hat, ihre Teilnahme abzusagen - umso mehr, als ja gerade die Musik gemeinsame Sprache sein kann, wo Worte als Mittel der Verständigung versagen.“

Mehrere Bands hatten abgesagt, weil die israelische Botschaft Partner von Pop-Kultur ist. Die Veranstalter hatten die Unabhängigkeit des Festivals betont. Israel sei einer von vielen Partnern. Es ging demnach um einen Reisekostenzuschuss von 500 Euro.

Kultursenator Klaus Lederer attackierte die Aktion der Organisation BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) erneut mit scharfen Worten. „Wir lassen uns durch diesen Druck nicht weichkochen“, sagte der Linken-Politiker am Abend. Festivalchefin Katja Lucker sagte, sie sei sehr wütend. „Die Welt ist sehr kompliziert“, so Lucker. Einfachen Parolen, Aufrufen und Boykotten zu folgen, sei mehr als gefährlich. Laut Lucker gab es Leute, die rieten, einfach das Logo der israelischen Botschaft von der Internetseite zu entfernen. „Wir stehen dafür nicht zu Verfügung“, stellte sie klar.

Das dreitägige Festival in der Kulturbrauerei wird vom Musicboard des Berliner Senats organisiert. Grütters' Haus unterstützt dabei Auftragswerke mit 500 000 Euro. Bei dem Festival abseits des Mainstreams treten Musiker wie Romano, Barbara Morgenstern und Balbina auf. Geplant sind Konzerte, DJ-Auftritte, Lesungen, Filme und Gespräche. Eine Installation erinnert an einen abgerissenen Berliner Club.

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