Berlin:Beethoven-Originale in Berliner Staatsbibliothek zu sehen

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Blick auf das Autograph der 9. Symphonie. (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Die Schriftzüge sind für das ungeschulte Auge kaum zu entziffern - und dennoch gehören sie zum Erbe der Menschheit: Ludwig van Beethovens Original der 9....

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Berlin (dpa) - Die Schriftzüge sind für das ungeschulte Auge kaum zu entziffern - und dennoch gehören sie zum Erbe der Menschheit: Ludwig van Beethovens Original der 9. Symphonie steht unter dem Schutz der UN-Kulturorganisation Unesco und im Mittelpunkt einer Ausstellung mit einigen der berühmtesten Werke des Komponisten (1770-1827). Pünktlich zum 250. Beethoven-Geburtstag zeigt die Berliner Staatsbibliothek Teile ihres Beethoven-Schatzes, der als weltweit wichtigste Sammlung von Notentexten, Briefen und Dokumenten des Meisters gilt.

„Diesen Kuß der ganzen Welt“ - unter dem Titel der berühmten Zeile aus dem Schlusschor der „Neunten“ stellt die Staatsbibliothek in ihrem historischen Sitz Unter den Linden jetzt bis 30. April in einer bisher einmaligen Fülle 135 Zeugnisse aus dem Beethoven-Erbe aus.

In dem zum Schutz der Dokumente abgedunkelten Saal werden unter anderem auch die Originale der 5. Sinfonie, der Oper „Fidelio“ und ihrer beiden als „Leonore“ bekannten Vorläufer, die letzte Klaviersonate Nr. 32 in c-Moll sowie der „Brief an die unsterbliche Geliebte“ gezeigt. In Hinweistafeln werden die Dokumente und ihre Entstehung erläutert.

Noch nie seien gleichzeitig so viele Werke und Lebenszeugnisse Beethovens für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen, sagte die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf. „Wir wollen zeigen, was wir in der Sammlung haben.“

Auf der Grundlage seiner Notizbücher ist für Besucher Beethovens Schaffensprozess nachzuvollziehen. Von der Skizze bis zur fertigen Partitur - auf dem Weg zum großen Werk beginnt Beethoven mit kleinen Ideen aus denen dann der große Wurf entstehe, sagte Martina Rebmann, Leiterin der Musikabteilung der Staatsbibliothek. Beethovens Leiden mit der zunehmenden Gehörlosigkeit lassen sich aus seinen Konversationsbüchern ablesen, in denen die Gespräche etwa mit Ärzten und Freunden aufgezeichnet sind.

Zwischen 1841 und 1908 hatte die Staatsbibliothek einen Großteil ihrer Beethoven-Sammlung aufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Originale zum Schutz an verschiedene Orte gebracht. Mit der Vereinigung der Staatsbibliotheken in Ost und West wurden auch die Beethoven-Bestände zusammengeführt.

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