Stralsund:Umbau im Meeresmuseum: Marlene zieht nach Braunschweig

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Eine einst nach der Filmdiva Marlene Dietrich benannte Meeresschildkröte zieht für zwei Jahre aus Stralsund nach Braunschweig um. Am Freitag wurde das Präparat...

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Stralsund (dpa) - Eine einst nach der Filmdiva Marlene Dietrich benannte Meeresschildkröte zieht für zwei Jahre aus Stralsund nach Braunschweig um. Am Freitag wurde das Präparat der Lederschildkröte, die sich 1965 in die Ostsee verirrt hatte, im Meeresmuseum Stralsund von einer Spedition übernommen. Es soll ab Januar in der Ausstellung „Schildkröten. Gepanzert durch die Jahrmillionen“ im Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig zu sehen sein. Wie dessen Direktor Ulrich Joger sagte, ist Schildkröte Marlene das größte und attraktivste Schaustück der Ausstellung, die bis Juli geplant ist.

Marlene bleibt für die gesamte Zeit des Umbaus des Stralsunder Meeresmuseums in Braunschweig. Das Meeresmuseum im historischen Katharinenkloster soll von Januar 2021 bis 2023 umfassend modernisiert werden. Das Ausstellungshaus soll um drei Gebäudeteile erweitert werden. Neues Herzstück soll ein Großaquarium für Korallenriffe mit einem Fassungsvermögen von einer Million Liter Wasser werden. Es wird damit etwa drei Mal so groß wie das jetzige Becken für Meeresschildkröten. Für die Bauarbeiten sind 40 Millionen Euro kalkuliert.

Die Tiere des Meeresmuseums ziehen während der Schließzeit hinter die Kulissen, wie die Museumssprecherin sagte. Einige verbringen die Zeit im Stralsunder Ozeaneum, seien aber nicht zu sehen. Es solle keine thematische Vermischung geben: Das Ozeaneum zeigt die Unterwasserwelt der nördlichen Meere, das Meeresmuseum die der tropischen Meere.

Die Wiedereröffnung des Meeresmuseums ist für das Frühjahr 2023 geplant. Marlene wird dann gleich zwei Mal auftauchen: Neben dem Präparat der 2,15 Meter langen und 450 Kilogramm schweren Schildkröte wird ein Bronzeabguss des Tieres im neuen Eingangsbereich stehen, angefertigt vom Kunstgießer Wolfgang Gregor aus Landin in Brandenburg.

1965 hatte sich die Schildkröte mit dem weichen, lederartigen Panzer aus der Karibik in die Ostsee verirrt. Sie verfing sich in einer Reuse fünf Kilometer von Stralsund entfernt. Das Tier war stark unterkühlt und lebte im Rostocker Zoo nur noch drei Tage. Es wurde in Stralsund präpariert und bestärkte das Stralsunder Museum, sich auf meereskundliche Themen zu spezialisieren.

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