Kunst:Schätze aus Depot: Neue Dauerausstellung im LVR-Landesmuseum

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Blick auf das LVR-Landesmuseum Bonn. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

In der Museumslandschaft im Rheinland ist die Auswahl groß. Mit dem neugestalteten LVR-Landesmuseum kommt jetzt ein attraktives Ziel wieder hinzu. Dort wurde nicht nur umgebaut, sondern Werke wurden restauriert und neu zugekauft.

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Bonn (dpa/lnw) - Nach drei Jahren des Planens und des Umbauens hat das LVR-Landesmuseum in Bonn seine neugestaltete Dauerausstellung fertiggestellt. Gezeigt werden Exponate aus tausend Jahren Kunst- und Kulturgeschichte des Rheinlands - darunter manches neu angekauftes oder restauriertes Werk. Man habe so einige Schätze im Depot geborgen, sagt Alexandra Käss, Leiterin der Abteilung für den Ausstellungsbetrieb und mitverantwortlich für die Neugestaltung. In den ersten zwei Wochen nach der Wiedereröffnung am Freitag ist der Eintritt frei.

Ausgestellt werden Kunstwerke vom zehnten Jahrhundert bis zur Gegenwart. Zu den Höhepunkten zählen mittelalterliche Holzskulpturen wie die Pietà Roettgen, Gemälde der Düsseldorfer Malerschule von Wilhelm von Schadow bis Andreas Achenbach, Arbeiten vom Rheinischen Expressionismus sowie von Nachkriegskünstlern wie Josef Beuys. Im Zuge der Neugestaltung kam Kunst aus verschiedenen Epochen hinzu: Ein König David von Eduard Bendemann aus dem 19. Jahrhundert, eine Sammlung niederländischer Meister, ein schlafendes Christkind von Christian Mohr - „das schlief bisher in unserem Depot“, sagt Käss. Erstmals zu sehen sind auch Fotografien aus der Anfangszeit des Mediums und Aufnahmen aus der Zeit der Bonner Republik.

Einen Fokus legen die Verantwortlichen auf vergangene gesellschaftliche Umbrüche. „Wir waren selber überrascht, wie viel die Gemälde, die Skulpturen, die Objekte, die wir hier zeigen, über den Wandel der jeweiligen Zeit erzählen“, sagt Museumsdirektor Thorsten Valk. Mit dem Wissen darüber soll beim „Museum der Zukunft“ der Bogen ins Morgen geschlagen werden. Ein kulturgeschichtliches Museum sei nicht nur ein Ort der Erinnerungskultur, sondern auch einer, an dem man über Zukunft nachdenken könne, sagt Valk.

Neben Kunstwerken setzen die Verantwortlichen verstärkt auf archäologische Funde, die vom Leben und Alltag im Rheinland und von gesellschaftlichen Veränderungen erzählen. Mit der Neugestaltung wollen die Verantwortlichen außerdem neue Zielgruppen gewinnen. Man habe sich überlegt, wie man Menschen ins Boot holen könne, die nicht schon seit 30 Jahren ins Museum gingen, sagt Käss.

© dpa-infocom, dpa:230929-99-375709/2

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