So eine Abrechnung mit den Privilegien und narzisstischen Ansprüchen in den besseren Etagen des Kulturbetriebs kam lange nicht von einem der prominentesten Vertreter eben dieses Betriebs. Der Regisseur Milo Rau, Intendant am belgischen Stadttheater NTGent und designierter Intendant der Wiener Festwochen, analysiert in seinem jüngsten Buch "Die Rückeroberung der Zukunft" die Schäden, politisch korrekten Verrenkungen und woken Empfindlichkeiten seines Milieus als eine Form von Wirklichkeitsverlust. Als Beispiel nennt der Regisseur die internen Umgangsformen am Zürcher Schauspielhaus, einem "der privilegiertesten Orte überhaupt auf dem Planeten", an dem er natürlich selbst gearbeitet hat.
Milo Rau: "Die Rückeroberung der Zukunft":Hauptsache, wir haben Moral
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Hellsichtig, aber mitunter schwer erträglich: Der Theatermacher Milo Rau geht in einem neuen Essay auf den Kulturbetrieb los.
Von Peter Laudenbach
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