Michel Houellebecq fühlt sich elend. In seinem vor wenigen Tagen erschienenen Buch "Einige Monate in meinem Leben" erzählt der Schriftsteller, wie er sich, angeblich im Weinrausch, von Niederländern zu hinterher bereuten Bettszenen überreden ließ. "Wie das Objekt in einer Tierdokumentation" sei er sich vorgekommen und habe jenes Gefühl, "das Frauen beschreiben, die vergewaltigt worden sind". Er ist nicht der erste, der sich elend fühlt. Er ist - angeblich die Folgen nicht abschätzen könnend - in einen Kirac-Film geraten, wie viele andere Kulturschaffende und Künstler. Und Protagonisten von Kirac-Filmen müssen leiden. Das Amsterdamer Kollektiv stellt sie bloß, zwingt sie, in den Abgrund ihres Werks, ja ihres Daseins zu blicken. Wer lässt das gerne mit sich machen? "Wo diese Kunstkritiker hinkommen, werden die Knie weich", schrieb die Zeitung de Volkskrant.
Kirac und der Fall Michel Houellebecq:Die Kunst der Überrumpelung
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Der Schriftsteller Michel Houellebecq behauptet, Stefan Ruitenbeek und Kate Sinha vom Kunstkollektiv Kirac hätten ihn hereingelegt. Was treibt die Niederländer an?
Von Thomas Kirchner
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