Metallica:Ewiges Licht

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Robert Trujillo, Lars Ulrich, James Hetfield und Kirk Hammett: "Metallica" im Jahr 2022. (Foto: Tim Saccenti)

"Metallica" sind zurück - in irrsinniger Geschwindigkeit. Und zum ersten Mal in ihrer langen Karriere entsprechen die vier Musiker dabei dem Zeitgeist.

Von Andrian Kreye

Wenn Metallica ihre neue Single "Lux Æterna" nennen, zitieren sie den Schlussgesang des Requiems der katholischen Kirche, das gleich nach dem "Agnus Dei" den Gerechten während der Kommunion das ewige Licht verspricht. Das ist eine ebenso große wie schlüssige Geste. Bei jeder anderen Band wäre das affig, weil Metallica aber schon seit 41 Jahren so etwas wie ein modernes Requiem geschaffen haben mit ihren Songs über Tod, Verderben, Mord, Selbstmord, Wut und Einsamkeit, ist das mit dem ewigen Licht vor allem erst einmal eine Geste der Hoffnung in einer Zeit, in der die Hoffnungslosigkeit von der Weltpolitik über den Fußball bis zu den Heizkosten so ziemlich alles erfasst hat. Der Text würde auch im Latein der Totenmesse funktionieren: "Ein Meer von Herzen schlägt wie eins, geeint. In der Lobpreisung aller Generationen. Der nahende Donner in Erwartung des Lichts." Ein paar Zeilen weiter dann wieder allgemeinverständlicher: "Full speed or nothing, Lux Æterna, yeah!"

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