Es ist erst ein paar Wochen her, dass Hanna Bilobrova mit dem Leichnam ihres Partners aus der Ukraine geflohen ist. Sie waren in der Stadt Mariupol, wo Bomben vom Himmel fielen und in den Straßen geschossen wurde. Jetzt sitzt sie auf einer der Terrassen des Festivalpalasts von Cannes und schaut sich etwas irritiert um. Ein größeres Kontrastprogramm zum Kriegsgebiet kann man sich kaum vorstellen. Man hat von hier oben einen atemberaubenden Blick über den Hafen. Links das glitzernde Meer, rechts die Altstadt, unten wuseln gut gekleidete Menschen an Yachten wie der Rose of Kingston oder der Olga I vorbei. Es ist Mittagessenszeit, in den Restaurants an der Strandpromenade ist die Hölle los.
Ukraine-Doku in Cannes:"Sie haben ihn kaltblütig ermordet"
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Der Regisseur Mantas Kvedaravičius half Flüchtenden aus Mariupol hinaus. Als er nicht wiederkam, machte seine Partnerin Hanna Bilobrova sich auf die Suche. Sie fand ihn auf der Straße, erschossen. Nun zeigt sie seine letzten Aufnahmen in Cannes.
Von David Steinitz
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