Debütroman "Weiße Wolken":Ich hätte da noch ein Problem

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Die Psychotherapeutin und Schriftstellerin Yandé Seck, 1986 in Heidelberg geboren. (Foto: Nils Heck)

Mikroaggressionen, mentale Überlastung, Kritische Theorie: Zwei Schwestern kämpfen sich in Yandé Secks Debüt "Weiße Wolken" durch das Großstadtleben und das Begriffsdickicht von heute.

Von Ann-Marlen Hoolt

"Weiße Wolken", das sind diese weißen Flecken unter den Fingernägeln, von denen es heißt, sie weisen auf Kalziummangel hin. Dabei entstehen sie eigentlich durch Verletzungen der Nagelwurzel. Ein kleiner Stoß, und schon ist da ein neuer Fleck, der dann erst einmal herauswachsen muss. So viel zur Metapher hinter dem Titel des Debütromans von Yandé Seck. Denn es geht im Buch um diese kleinen Verletzungen, die fortbestehen, selbst wenn man nicht mehr weiß, wo sie eigentlich herkommen. Und um die Frage nach Zugehörigkeit in einer Gesellschaft, in der die Menschen ganz unterschiedliche "Weiße Wolken" mit sich herumtragen.

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