Belgrad/Berlin (dpa) - Die in Berlin lebende Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ist nach ihrer Kritik am serbischen Nationalismus Ziel wütender Kommentare geworden. Sie solle sich erst einmal in den entsprechenden Büchern über die Kriege beim Auseinanderfallen Jugoslawiens informieren, bevor sie einseitig den Serben die Schuld zuschiebe, verlangte am Montag selbst in der liberalen Belgrader Zeitung "Danas" die Übersetzerin Milica Spadijer.
Müller hatte im Rahmen der Belgrader Buchmesse die Serben beschuldigt, als Aggressor in den Kriegen der 90er Jahre für millionenfaches Leid und Elend verantwortlich zu sein. In den Tagen zuvor waren serbische Medien mit Müller in wütenden Kommentaren hart ins Gericht gegangen.