Nürnberg:Kinder bauen „Skulptur des Friedens“ aus Spielzeugwaffen

Aus geschätzt 1000 Spielzeugwaffen von Kindern aus aller Welt entsteht in Nürnberg derzeit eine "Skulptur des Friedens". Die Plastikpistolen und -schwerter...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Nürnberg (dpa/lby) - Aus geschätzt 1000 Spielzeugwaffen von Kindern aus aller Welt entsteht in Nürnberg derzeit eine „Skulptur des Friedens“. Die Plastikpistolen und -schwerter werden im Innenrund der unvollendet gebliebenen NS-Kongresshalle an einem Turm aus Stahlgerüsten festgeschmolzen. „Die Kinder lernen, dass eine entwaffnete Welt schöner ist als die der kriegerischen Auseinandersetzung“, sagte Initiator Johannes Volkmann am Freitag.

Die Idee zu dem Kunstwerk sei aus dem vom Papiertheater Nürnberg entwickelten Projekt „Konferenz der Kinder“ entstanden, die vier Jahre lang in 30 Ländern stattfanden. Dabei schrieben Kinder ihre Antworten auf Fragen wie „Das bereitet mir Sorgen, wenn ich an die Welt denke“ oder vervollständigten den Satz „Wenn ich Präsident wäre, würde ich ...“ in ein Fragebuch. Der dabei von den Kindern meistgenannte Wunsch sei der nach Frieden gewesen, sagte Volkmann.

Das Nürnberger Spielzeugmuseum diente für das Projekt als Sammelstelle. Deren Leiterin Karin Falkenberg sagte, das Projekt bringe an dem symbolträchtigen Ort der NS-Gewaltherrschaft Kindern und Eltern die Frage nahe „wie gehen wir selbst mit Waffen um, was geben wir Kindern zum Spielen und was macht das mit ihnen?“

Die Skulptur soll zunächst einen Monat im Innenhof der ehemaligen NS-Kongresshalle bleiben und kann dann laut Volkmann ausgeliehen werden. Parallel dazu zeigt das Papiertheater das Stück „Das entwaffnende Pferd“, in dem in Anlehnung an das legendäre Trojanische Pferd die Themen Krieg und Frieden thematisiert werden. Die Sammlung von Plastikwaffen solle drei Jahre weiter laufen, sagte Volkmann. „Wir wollen zu einer Abrüstung von unten anregen nach dem Motto: Entwaffnet Euch selbst.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: