Dan Sinykin: "Big Fiction":Das Kalkül des Massenkonsums

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Lange war die Literatur ein persönliches, konservatives Geschäft - dann kamen die Konglomerate. (Foto: Veam/Imago/Westend61)

Was hat die Macht der Konzerne aus der Literatur der Gegenwart gemacht? Der Literaturwissenschaftler Dan Sinykin erzählt es als saftige Soap Opera: "Big Fiction".

Von Steffen Martus

Cormac McCarthy war lange Zeit ein anspruchsvoller Autor ohne Verkaufserfolge, der den Kommerz stolz verachtete. Aus der Not machte er eine Tugend. Nach rund zwanzig Jahren und vier Romanen ging sein Lektor 1987 in Rente. Im Verlag wechselte zugleich die Führung. Jetzt bemühte sich McCarthy doch um eine Agentin. Sie überzeugte die neue Verlagsspitze, dass das nächste Buch ein Erfolg sein werde und der Autor, der bislang nie mehr als 2500 Exemplare von einem seiner Romane verkauft hatte, das Zeug zum Literaturstar habe. McCarthy verabschiedete sich vom dichten Stil seiner bisherigen Werke und begab sich ins Western-Milieu. Marion Esslinger schoss das ikonische Autorenfoto. Der legendäre Designer Chip Kidd erhielt den Auftrag für die Gestaltung eines möglichst attraktiven Schutzumschlags.

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