SZ PlusLiteratur:Schreiben Franzosen bessere Bücher?Annie Ernaux, Michel Houellebecq, Édouard Louis: Französische Schriftsteller werden in Deutschland vergöttert, andersherum ist es sehr still.
SZ PlusGewinner Deutscher Buchpreis:Woher, wohinAn die Elbe mit Saša Stanišić, der sein bislang persönlichstes Buch geschrieben hat. Es heißt "Herkunft" und erzählt von Menschen, die er liebt, einem Land, das es nicht mehr gibt.
Biographisches Debüt:Und manchmal bringen einen die Christen umDana von Suffrin erzählt in ihrem glänzenden Debütroman "Otto" unter anderem lustig vom Holocaust. Kann man diesen Humor einem deutschen Publikum zumuten?
Deutsche Gegenwartsliteratur:Klavierlehrer eines LebensWarum aus dem fleißig übenden Hanns-Josef Ortheil doch kein Starpianist wurde, erzählt er in seinem jüngsten autobiografischen Roman.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Wer macht am Ende das Licht aus?Die männliche Pubertät als Endlosschleife: Friedemann Karigs Debütroman "Dschungel".
Deutsche Gegenwartsliteratur:Aus dem Düstertal über Tirana nach RomMichael Roes erzählt von Außenseitern, von einer Schwurjungfrau, die die Rolle des fehlenden Sohns übernehmen muss und Männerkleidung trägt. Aber wie weit trägt der Exotismus?
Deutsche Gegenwartsliteratur:Harte FügungAn diesem Dienstag wird der Schriftsteller Volker Braun achtzig Jahre alt. Zum Geburtstag erscheinen aphoristische "Handstreiche" und eine Auswahl seiner Essays.
Deutsche Gegenwartsliteratur:HeißzeitHelene Bukowski erfindet in ihrem Debütorman "Milchzähne" eine Trutzgemeinschaft auf dem abgeschiedenen Lande.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Flippern ohne FreispielInnenansichten einer so patriarchalischen wie totalitären Ordnung: Tijan Sila verschlüsselt in seinem Roman "Die Fahne der Wünsche" die Geschichte der Macht in Jugoslawien.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Normal ist das nichtWahnsinn ist nur eine Strategie, um mit dem Chaos in der Welt fertigzuwerden. Davon erzählt Clemens J. Setz in seinem Band "Der Trost runder Dinge".
Deutsche Gegenwartsliteratur:Ein Problem der FormPassend zur aktuellen Debatte um die Frage, welche ästhetischen Antworten die Literatur auf die Geschichte des Nationalsozialismus und den Holocaust finden kann, ist Thomas Lehrs Novelle "Frühling" neu erschienen.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Gepäck und GedrängeIn drei Sammelbänden erzählen vor Kurzem immigrierte Schriftsteller und Autoren, die schon länger hier leben, von ihrem Weg nach Deutschland und wie schwierig es ist, anzukommen.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Innen gegossen, außen lässigHans Magnus Enzensbergers Buch "Eine Handvoll Anekdoten - auch Opus incertum" ist ein Dialog des Autors mit sich selbst. Er perfektioniert darin seine Kunst, sich nicht in die Karten blicken zu lassen.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Wo das Einhorn lebtJudith Schalansky baut in ihrem neuen Buch "Verzeichnis einiger Verluste" ein lebendiges Archiv für versunkene Inseln, ausgestorbene oder imaginäre Tiere und verlorene Dinge.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Der Nabel ist die WeltSeit vierzehn Jahren schreibt Gerhard Henschel seinem Leben hinterher. Nun, in seinem "Erfolgsroman", wird es in den Neunzigerjahren ernst mit den Schriftsteller-Ambitionen.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Land ohne NeuanfangIn ihrem Roman "Geisterbahn" zieht Ursula Krechel die Vererbungslinien des großen Schweigens nach der Nazi-Zeit - in den Familien der Opfer und denen der Täter.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Ein Vogel auf der SchulterVon der Unendlichkeit des Satzes, dem Reichtum der Buchstaben und den schönen Nuancen, die aus den Sedimenten der Sprache aufsteigen: Ein Alphabet des Lobes für Terézia Mora, Trägerin des Georg-Büchner-Preises 2018.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Im Panzer der Psyche der PresseSascha Reh erzählt in seinem neuen Roman "Aurora" von der Enge im Inneren eines jungen Journalisten, der vergeblich versucht, den Imperativen der modernen Medienwelt gerecht zu werden.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Die PuppenspielerinLässt sich, wer man ist, aus den Biografien der Verwandten ablesen? Franziska Hausers Roman "Die Gewitterschwimmerin".
Deutsche Gegenwartsliteratur:Am tödlichen UferDer Schauspieler Burghart Klaußner hat seinen ersten Roman geschrieben: In "Vor dem Anfang" spürt er seinem Vater nach und erzählt vom Kriegsende in Berlin.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Märkische ErschütterungenNach über dreißig Jahren hat Günter de Bruyn wieder ein Werk der Fiktion geschrieben. Der Untertitel "ländliches Idyll" täuscht. Es geht um Deutschland nach dem Herbst 2015. "Der neunzigste Geburtstag" ist eine bittere Abrechnung mit dem Moraltheater der Gegenwart.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Sonja im BardoIn seinem neuen Roman "Und jeden Morgen das Meer" gelingt Karl-Heinz Ott das Porträt einer Frau, die ganz in ihren Erinnerungen lebt.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Auf der Mauer, auf der LauerDer Roman "Schattenfroh" von Michael Lentz entspringt einer gigantischen, aber fruchtlosen Obsession.
Rezension von "Archipel":Verloren im ewigen FrühlingInger-Maria Mahlkes Teneriffa-Roman "Archipel" zeugt von der Sprachkraft seiner Autorin. Aber er leidet daran, dass er beides zugleich sein will: Die Geschichte zweier Familien und die Chronik einer Insel.
SZ PlusChristoph Hein im Interview:Die Grenze ist heute noch ziemlich dichtNiemand hat die Stimmungen der Wendezeit in Literatur gegossen wie Christoph Hein. Ein Gespräch über deutsche Revolutionen und den geheimnisvollen Osten.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Breite AugenIn "Tage mit Ora" spendiert Michael Kumpfmüller einem frisch verliebten Paar einen Trip durch Kalifornien. Aber die bösen Geister machen ihnen einen Strich durch die Rechnung. Und dem Autor des Romans auch.
SZ Plus"Schermanns Augen" von Steffen Mensching:Der ZeichenleserSteffen Mensching erzählt vom Grafologen Rafael Schermann. Sein Roman ist ein erstaunliches erzählerisches Bergwerk.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Im ZwielichtIn ihren Frankfurter Poetikvorlesungen blickt Silke Scheuermann in den Nachthimmel und ins Innere von Lyrik und Prosa.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Aus Hongkong führt kein Weg zurückKristine Bilkaus raffinierter Roman über eine Liebe, die ein ganzes Leben trägt, obwohl sie sich nie erfüllt hat. Oder gerade deshalb.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:In Schleifen denkenIn ihrem Roman "Hier beginnt der Wald" folgt Saskia Hennig von Lange ihrem Helden in das Grenzgebiet von Selbstverlust und Sehnsucht. Und verfeinert ihre Kunst, Stimmungen darzustellen.
SZ Plus"Der Gott jenes Sommers" von Ralf Rothmann:Ein irrer Duft von AftershaveIn seinem neuen Roman "Der Gott jenes Sommers" erzählt Ralf Rothmann die letzten Kriegsmonate des Jahres 1945 aus der Sicht einer klugen, frühreifen Zwölfjährigen.
Literatur:Die Gegenwart ist Botho Strauß ein GräuelWenn dieser Autor nur beobachtet, ist er schwer zu übertreffen. Doch mit "Der Fortführer" wird erneut deutlich, dass Strauß eine reaktionäre Agenda verfolgt.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Auch du, MutterIn Svenja Leibers neuem Roman "Staub" brodelt es offenkundig im Helden, einem Arzt aus Berlin namnes Jonas Blaum. Ein Erlebnis aus der Kindheit spielt dabei eine Rolle, aber welche, bleibt sehr unklar.
"Remix 3" von Stuckrad-Barre:Voll neben der Höhe der ZeitBenjamin von Stuckrad-Barre galt als ultimativ zeitgenössischer Autor. Seine neue Textsammlung "Remix 3" aber hinkt der Gegenwart hinterher. Macht ihn das weniger gut?
Deutsche Gegenwartsliteratur:Befreit zur RomantikUwe Tellkamps jüngstes, schmales Buch mit Skizzen über den Maler, Arzt und Naturphilosophen Carl Gustav Carus ist das Dokument einer Hoffnung, der Hoffnung auf die Erlösung vom Affekt durch die Kunst.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Süßer Vogel JugendLiebe und Politik in Zeiten der Maueröffnung: Julia Schochs vielstimmer Roman "Schöne Seelen und Komplizen" verknüpft die Erinnerung an die späten Jahre der DDR mit der Gegenwart.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Jetzt geht die Post abWenn das Internet abgeschafft ist: In ihrem Debütroman "Serverland" erzählt Josefine Rieks von Eingeborenen der digitalen Welt, die wieder mit Landkarten reisen und mit Stiften auf Notizblöcke schreiben.
SZ Plus"Dunkle Zahlen" von Matthias Senkel:Im DatenteichSelten geht es in der Gegenwartsliteraur so witzig und durchtrieben zu: In seinem Roman "Dunkle Zahlen" erzählt Matthias Senkel über die Computerwelt der späten Sowjetunion.
SZ Plus"Jahre später" von Angelika Klüssendorf:Im Leben funkelt niemand auf Dauer Angelika Klüssendorfs dritter Roman über das Mädchen April, das nun Ehefrau wird.
SZ Plus"Ich war Hitlers Trauzeuge" von Peter Keglevic:Im Bett mit Eva BraunDer österreichische Filmregisseur Peter Keglevic hat einen Roman geschrieben: "Ich war Hitlers Trauzeuge." Der Roman will gerne eine Satire sein. Ist aber ein ziemlich wüster Schmarren. Und sehr lang.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Dix, Herl, Krais & Co.In seinem jüngsten Roman "Die Verbesserung unserer Träume" blickt der Autor Sebastian Guhr ins 28. Jahrhundert voraus - und bietet dort den aktuellen Selbstoptimierungsprogrammen Paroli.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Unmöglichkeit einer InselZwischen Japan und Sylt: In seinem Roman "Céleste", dessen Geschichten alle auf Inseln spielen, erzählt Peter von Becker in guter E.T.A.-Hoffmann-Nachfolge von deutschen Künstlern und Kulturbürokraten.
SZ Plus"Paula" von Sandra Hoffmann:Warum die weißen Handschuhe?In ihrem neuen Buch "Paula" spürt Sandra Hoffmann den Geheimnissen ihrer Großmutter nach, die alle wichtigen Ereignisse ihres Lebens in Schweigen hüllte. Sie tut das sehr diskret.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Demut kommt nach dem FallIn seinem neuen Roman sprengt Jens Wonneberger dem Helden die Schädeldecke auf. Das tut dem Roman gut.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Ein Tolpatsch in WestfalenVon der Umbettung der Toten in das Reich der Imagination: Joachim Meyerhoff setzt seinen Bildungsroman auf kleinen Bühnen fort.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Traumlose NachtruheIn seinem neuen Roman verwandelt Frank Witzel die Nachkriegszeit in ein unheimliches Panoptikum - und verliert sich in den Labyrinthen seiner Erzähltheorie.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Big Lebowski und Klein-VevMonika Helfers Roman "Schau mich an, wenn ich mit dir rede!" beginnt mit einer starken U-Bahn-Szene. Und damit, dass die Ich-Erzählerin sich in die Filmwelt der Brüder Coen hineinträumt. Das aber misslingt.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Früher war besserSten Nadolny erzählt die Lebensgeschichte eines Meisterzauberers - und das 20. Jahrhundert gleich mit. Reichen die Ingredienzien für einen Bestseller?
Deutsche Gegenwartsliteratur:Im Süden des Nordatlantik"Unsere Füße machen keinen Abdruck im Sand. Als ob wir gar nicht wirklich hier gingen." In seinem neuen Roman "Der Atem der Vögel" folgt Klaus Böldl den Spuren eines ratlosen Weltflüchtlings in die beeindruckende Natur.
SZ PlusDeutsche Gegenwartsliteratur:Worte, WundenWenn die Kunstfreiheit auf das Persönlichkeitsrecht trifft: Alban Nikolai Herbsts Roman "Meere" gibt es seit Kurzem in der lange verbotenen Originalfassung.