"Kalle Kosmonaut" im Kino:Verlorene Zeit

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Als er zehn ist, will Kalle Profifußballer werden, später Rapper. (Foto: Mindjazz Pictures)

Zehn Jahre lang haben zwei Filmemacher einen Jungen aus einem Ostberliner Plattenbau begleitet. "Kalle Kosmonaut" ist ein Coming-of-Age-Film, gedreht in Echtzeit.

Von Philipp Bovermann

Vielleicht sind wir alle Gefangene, und nur die Käfige sind unterschiedlich groß. Der von Kalle jedenfalls ist klein. Da sind die Schulden, weil er im Knast die Möbel zerstört hat. Da ist das Schmerzensgeld wegen der Sache mit dem Dönermesser und dem Typen und den Drogen. Da sind all die verlorenen Jahre. Er fühle sich gefangen, sagt Kalle, wenn er beim Rauchen auf dem Balkon durch das Netz guckt, das dort wegen der Katze hängt. Seine Mutter hat dort früher Böller runter auf die Straße geschmissen, wenn Hertha ein Tor schoss. Kalle wollte mal Profifußballer werden. Jetzt nicht mehr. "Na ja, so isset", sagt er, drückt seine Zigarette aus und geht rein.

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