Kabarettist:Gerd Dudenhöffer spielt erstmals Heinz und Hilde Becker

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Seit rund 40 Jahren tritt Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker auf. Nun wagt er etwas Neues: Er spielt nicht nur den Heinz, sondern auch dessen Frau Hilde. Für den Kabarettisten eine Herausforderung.

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Bexbach (dpa/lrs) - Den saarländischen Kabarettisten Gerd Dudenhöffer (74) gibt es in seinem nächsten Programm als Doppelpack. Unter dem Titel „Mo so Mo so“ (Mal so mal so) tritt er erstmals nicht nur als Heinz Becker auf die Bühne, sondern auch als dessen Frau - Hilde Becker. Und zwar geschminkt, mit Perücke und Hut, Handtasche und Mantel. „Die Hilde ist im Prinzip ein modifizierter Heinz“, sagte Dudenhöffer in Bexbach-Kleinottweiler der Deutschen Presse-Agentur. „Ich werde sie spielen mit all ihren Schwächen, mit ihrer Nettigkeit, mit ihrer Unbedarftheit. Und ein bisschen in die Showkiste greifen.“

Der Saarländer Dudenhöffer steht seit 1985 als nörgeliger Rentner Heinz Becker mit Hosenträgern und „Batschkapp“ auf Bühnen in Deutschland. Jedes Jahr hat er Dutzende Auftritte. Er verkörperte die Rolle auch von 1992 bis 2004 in der Fernsehserie „Familie Heinz Becker“ - mit 42 Folgen. Premiere von „Mo so Mo so - Gerd Dudenhöffer spielt beide“ ist am 1. März 2024 im hessischen Bensheim.

Die erste Hälfte des Stücks sei „ein klassischer Heinz-Block“, sagte Dudenhöffer. Heinz Becker lasse sich aus über Gesellschaft, Politik und Kultur. „Ein Hauptthema wird sein, dass man heute nichts mehr sagen darf.“ Da bewege er sich zwischen Zigeunerschnitzel, Winnetou und Mohrenkopf. Auch über Künstliche Intelligenz (KI) werde Becker referieren. „Er hat keine Ahnung, was das ist.“

In der zweiten Hälfte komme dann Hilde Becker „mit großem Brimborium“ auf die Bühne. „Akustisch denkt man an einen Hubschrauber, das blasen wir richtig auf mit Show, Feuer, Nebel und Musik.“ Inhaltlich werde Hilde „mit Sicherheit einen Frontalangriff gegen Männer machen.“

Es sei das erste Mal, dass er Hilde spiele, sagte der Saarländer. „Es ist etwas, das mich nach all den Jahren noch reizt. Ich habe aber gemerkt, es wird eine Herausforderung.“ Ab nächster Woche schreibe er das Programm. „Ich nehme mir pro Tag zwei fertige Minuten vor.“ Wenn alles planmäßig laufe, sei er am 22. Dezember fertig. Und dann heiße es „proben, proben, proben“.

Die Idee von Hilde und Heinz Becker als Programm komme an: Knapp vier Monate vor dem Start des neuen Programms seien bereits viele Karten weg. In manchen Häusern gebe es nur noch ein Viertel der Karten, in anderen weniger als die Hälfte. Er werde das neue Bühnenprogramm wieder über zwei Jahre spielen. Ans Aufhören denke er nicht. „Ich traue es mir noch zu. Und es macht mir immer noch Spaß.“

Sein letztes Best-Of-Programm „Déjà-vu 2“, das kürzlich zu Ende ging, spielte Dudenhöffer dieses Jahr fast ausschließlich vor ausverkauften Häusern. Wie er sich den Erfolg erklärt? Es könnte sein, dass er eine Fangemeinde habe, die mit ihm und der Serie Familie Heinz Becker groß geworden sei, sagte er. Die Figur Heinz Becker werde gemocht, weil sie ehrlich und natürlich sei. „Und das sagt, was wir denken, aber nicht zu sagen trauen.“ Dudenhöffer war 2015 vom Land Rheinland-Pfalz mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet worden.

© dpa-infocom, dpa:231111-99-905806/2

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